Facebook: Größer als Brasilien, trotzdem wertlos?

Das Social-Network-Portal Facebook hat die Schwelle von 200 Millionen Nutzern geknackt. Damit hat die Plattform mehr registrierte User, als Brasilien Einwohner. Geld lässt sich mit der Seite dennoch nicht verdienen. Dieses Problem hat auch der aufstrebende Blogging-Dienst Twitter.

Brasilien ist mit rund 200 Millionen Einwohnern das fünftgrößte Land der Welt. Theoretisch ist seit April jeder Bürger auf dem Vernetzungsportal facebook.com registriert. Dieses begrüßte Anfang April nämlich Mitglied Nummer 200.000.000.

Obwohl sich das Social-Network-Portal größter Beliebtheit erfreut, zog es sich unlängst den Zorn seiner User zu. Im Februar änderte Facebook eigenmächtig die Geschäftsbedingungen, nach Protesten von Nutzern, Daten- und Verbraucherschützern ruderte Gründer Mark Zuckerberg zurück. Die User sollen nun abstimmen, welche "Facebook Grundsätze" und "Rechte und Pflichten" gelten sollen. Die Wahl läuft bis 23. April.

Kaum Geld durch Werbung

Trotz der ungeheuren Popularität lässt sich mit Facebook kaum Geld verdienen. 2007 versuchte Zuckerberg persönliche Daten der Nutzer für gezielte Werbung zu vermarkten. Schon damals hagelte es Proteste, weshalb der 24-jährige Gründer die Idee wieder verwarf. Ein ähnliches Problem hat der aufstrebende Mikro-Blogging-Dienst twitter.com.

Kein Geschäftsmodell in Sicht

Rund zehn Millionen Nutzer zählt Twitter, Tendenz stark steigend. Unter anderem sind US-Präsident Barack Obama, Hollywood-Star Ashton Kutcher, der Nachrichtensender CNN, aber auch Heute.at im Twitter-Fieber. Wie sich mit dem schlafenden Riesen Geld verdienen lässt, hat Erfinder Evan Williams allerdings noch nicht herausgefunden. Auch weil soziale Netzwerke keine Werbung vertragen, ist kein gewinnbringendes Geschäftsmodell in Sicht.

Twitter-Gründer Williams braucht sich jedoch keine Sorgen um seine finanzielle Zukunft machen. Der Wert von Twitter wird auf 250 Millionen Dollar geschätzt, Google soll bereits ein Übernahmeangebot unterbreitet haben.