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Facebook weiß, wann du das letzte Mal Sex hattest

Laut einer Untersuchung geben Zyklus-Apps intime Gesundheitsdaten an Facebook und Co. weiter. Damit wir passendere Werbung zu sehen bekommen.

Heute Redaktion
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Wenn man Wert auf ein wenig verbleibende Privatsphäre legt, sollte man sich überlegen, welchen Apps man welche Informationen anvertraut.
Wenn man Wert auf ein wenig verbleibende Privatsphäre legt, sollte man sich überlegen, welchen Apps man welche Informationen anvertraut.
Bild: iStock

Facebook kennt unsere Interessen, unseren Arbeitsweg und unser Lieblingsessen. Es weiß auch, wo wir Urlaub machen, welches Smartphone wir haben und ob wir Single sind. Und wer seinen Zyklus mit einer App trackt, läuft jetzt sogar Gefahr, noch intimere Daten an das soziale Netzwerk abzutreten.

Die international tätige Menschenrechtsorganisation Privacy International hat nämlich kürzlich untersucht, wie die beliebtesten Menstruations-Apps mit den Daten ihrer Userinnen umgehen und Erschreckendes herausgefunden.



Fast alle Apps fallen im Test durch

Getestet wurden die Apps Maya, MIA, My Period Tracker, Ovulation Calculator, Period Tracker und Mi Calendario. Das Ergebnis: Alle Apps (außer Period Tracker) gaben zum Zeitpunkt des Tests Gesundheitsdaten an Facebook weiter.

Die Apps Maya und MIA gehen besonders unsensibel mit den Daten der Nutzerinnen um: Laut Privacy International muss man die App nur öffnen, schon gibt sie heikle Infos an Drittanbieter wie Facebook weiter – noch bevor die Userin eine Datenschutzerklärung lesen und ihr zustimmen konnte.

Symptome und Mood beeinflussen Werbung

Die Daten, die geteilt werden, umfassen nicht nur Zyklusbeginn, Zyklusdauer und Blutfluss. Manche Apps fragen die Userinnen auch, wie sie sich gerade fühlen, ob sie Beschwerden wie Kopfweh, Akne oder Krämpfe haben oder wann sie das letzte Mal Sex hatten. Drittanbieter wie Facebook können uns mithilfe dieser Daten noch passendere Werbung ausspielen. Unheimlich!

Wer also eine der genannten Apps auf dem Smartphone hat und sich um seine Daten sorgt, sollte sich also möglichst schnell davon verabschieden. Empfehlenswert ist die App Period Tracker oder die Zürcher Firma Ava, welche einen Tracker als Armband verkauft. Auf Anfrage von "inside-it.ch" betont das Start-up: "Wir verkaufen oder geben keine Gesundheitsdaten an Facebook oder andere Dritte weiter."

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