Oberösterreich

Falsch gesungen? Musiker knallte 32 Vögel ab

Von seinem Balkon aus soll ein Linzer Komponist (61) 32 Vögel abgeschossen haben. Am Montag wurde er zu 3.250 Euro Strafe verurteilt.

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Wegen Tierquälerei musste sich am Montag ein Komponist vor Gericht verantworten.
Wegen Tierquälerei musste sich am Montag ein Komponist vor Gericht verantworten.
fotokerschi.at

Die Abenteuer des "Kleinen Raben Socke" bringen schon seit vielen Jahren zahlreiche Kinder zum Lachen. Ein Linzer Komponist (61) sah bei dem schwarzen Vogel aber offensichtlich nur noch Rot.

Es ging sogar so weit, dass die gefiederten Tiere den 61-Jährigen am Montag vor Gericht brachten. Der Vorwurf: Er soll 32 Rabenkrähen und Elstern vom Balkon seiner Wohnung im Linzer Stadtzentrum aus abgeschossen haben. Laut Staatsanwaltschaft haben sich die Vorfälle in den Jahren 2015, 2017 und Anfang 2020 ereignet. 

Ob die Vögel falsch gesungen und den Musiker deshalb derart in Rage gebracht haben? Als Motiv nannte der geständige Komponist, der zum Prozess in dunklem Anzug mit rosa Hemd erschien, eine "Hassliebe mit den Tieren", welche laut seinen Aussagen mit Verscheuchungsversuchen von seinem Balkon aus begonnen und sich anschließend in eine Obsession gesteigert haben. 

Gut ausgerüstet

Für die Vogeljagd war der Beschuldigte gut ausgerüstet. Denn laut Anklage besaß der Künstler unbefugt drei Kleinkaliber-Gewehre samt Schalldämpfer. Bei einer freiwilligen Nachschau in der Wohnung sowie im Auto des Angeklagten konnte im Zuge der Ermittlungen auch noch Munition sichergestellt werden.

Wegen Tierquälerei und unbefugtem Waffenbesitz drohten dem Linzer bis zu zwei Jahre Haft. Die Verhandlung endete mit einer Diversion, die von allen Seiten befürwortet wurde. Bezahlt der Angeklagte innerhalb der nächsten zwei Wochen 3.000 Euro (120 Tagessätze a 25 Euro) und die Verfahrenskosten (250 Euro), wird das Verfahren gegen ihn eingestellt.