Politik
Faymann fordert interreligiösen Dialog
Beim ersten Barbara Prammer Symposium am Montag im Parlament zum Thema "Demokratie und Gleichstellung" ging es auch um die Terroranschläge von Paris. Aus Sicht von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sei es zu kurz gegriffen, nur die Polizei in ihren Aufgaben zu stärken. Der Kanzler forderte auch mehr interreligiösen Dialog.
Beim ersten Barbara Prammer Symposium am Montag im Parlament zum Thema "Demokratie und Gleichstellung" ging es auch um die Terroranschläge von Paris. Aus Sicht von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sei es zu kurz gegriffen, nur die Polizei in ihren Aufgaben zu stärken. Der Kanzler forderte auch mehr interreligiösen Dialog.
Die Diskussion in der heimischen Politik dürfe "nicht einseitig und banal" abgewickelt werden, indem man sagt, "man muss mehr Daten sammeln, damit nichts passiert", forderte der Kanzler. Es sei immer notwendig, die Polizei in ihren Aufgaben zu stärken, dies allein wäre aber zu kurz gegriffen. Eine Gesellschaft, in der jeder Chancen sieht, sei nötig, so Faymann.
In der Politik könne man Fehler machen, räumte der SPÖ-Chef ein. "Aber hat es je diese Brücke gegeben", mit einem Staat wie Saudi-Arabien, wo auch damals etwa für Ehebruch die Todesstrafe gedroht habe, meinte Faymann: "Wie sich heute zeigt, war es ein Fehler, zu glauben, hier gibt es eine Brücke.", so Kanzler in Anspielung auf den saudischen Blogger, der die "Todesstrafe auf Raten"
Jetzt sollte man jedenfalls "nicht zudecken und weitermachen", sondern mit jenen ein Bündnis machen, die sich ebenfalls für Menschenrechte einsetzen. Angesichts der Diskussion über Terror brauche es "wirklichen interreligiösen und kulturellen Dialog". Anstelle von Verallgemeinerungen sei eine politische offene Diskussion nötig. Entschieden entgegentreten müsse man auch den Rechten und ihrer Hetze, forderte Faymann, der das Abdullah-Bericht soll früher fertig werden
Faymann will den ursprünglich für den Sommer geplanten Bericht über das umstrittene Abdullah-Zentrum für Internationalen Dialog (KAICIID) bereits im März fertiggestellt sehen. "Ich möchte, dass der Bericht im März beim nächsten außenpolitischen Ausschuss im Parlament vorliegt", konkretisierte er seine Erwartungen im Interview mit dem "Kurier" (Dienstag-Ausgabe).
Im Bericht müsse es "klare Worte" geben, so der Kanzler: "Wofür wurde das Geld eingesetzt? Was ist bis jetzt geschehen?" Einmal mehr tat er seine Ablehnung gegenüber dem Dialog-Zentum kund: "Das ist kein Dialog-, sondern ein Schweigezentrum."
Die auf eine Neuaufstellung des Zentrums teilt Faymann nicht: "Ich hätte keinen Versuch mehr gestartet. Für mich gibt es zur Stunde keine Basis und auch in Zukunft sehe ich keine Basis."