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Fernando Alonso fährt in Shanghai zum Sieg

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Der Spanier Fernando Alonso sicherte sich in einem nervenaufreibenden Rennen den Sieg des dritten Saisonrennens der Formel-1-Saison. Hinter ihm belegen der Finne Kimi Räikkönen und Lews Hamilton (GBR) die Plätze zwei und drei. Titelverteidiger Sebastian Vettel fähr trotz starker Schlussphase nur auf den undankbaren vierten Rang.

Der Spanier Fernando Alonso sicherte sich in einem nervenaufreibenden Rennen den Sieg des dritten Saisonrennens der Formel-1-Saison. Hinter ihm belegen der Finne Kimi Räikkönen und Lews Hamilton (GBR) die Plätze zwei und drei. Titelverteidiger Sebastian Vettel fährt trotz starker Schlussphase nur auf den undankbaren vierten Rang.

Alonso stand zum ersten Mal seit Deutschland 2012 ganz oben auf dem Stockerl. Mit seinem insgesamt 31. Sieg hat er nun in der ewigen Bestenliste mit Nigel Mansell gleichgezogen. Nur Senna (41), Prost (51) und Michael Schumacher (91) waren erfolgreicher.

Der Spanier hat im großen Reifenpoker der Formel 1 kühlen Kopf bewahrt. Der Ferrari-Star fuhr seinen ersten Sieg seit einem Dreivierteljahr ein. Der Spanier triumphierte in Shanghai souverän vor Lotus-Pilot Kimi Räikkönen und Pole-Position-Mann Lewis Hamilton im Mercedes. Weltmeister Sebastian Vettel verteidigte mit Platz vier im Red Bull zumindest die WM-Führung.

Vettel nur knapp am Podest vorbei

Vettel hatte als einer von wenigen Toppiloten auf eine andere Strategie gesetzt, sich von Startplatz neun den weichen, schnelleren, aber auch schneller abbauenden Reifensatz für das Finish aufgespart. Mit schnellsten Runden flog der Deutsche an Hamilton heran, am Ende fehlten ihm nach einem kleinen Fehler bei der Überrundung von Nachzügler Charles Pic in der Schlussrunde aber 0,2 Sekunden auf das Podest.

"Im Nachhinein ist man immer schlauer", erklärte Vettel. "Wenn man die Zeit sucht, dann eher am Anfang des Rennens." Da hing der Titelverteidiger hinter Sauber-Pilot Nico Hülkenberg fest. In der WM liegt Vettel nur noch drei Punkte vor seinem ersten Verfolger Räikkönen. Alonso schob sich mit dem 31. Sieg seiner Karriere, dem ersten seit Deutschland am 22. Juli des Vorjahres, auf Rang drei. Neun Zähler fehlen dem Vizeweltmeister auf seinen Erzrivalen Vettel.

Alonso trotz Dominanz am Limit

Alonso dominierte das Rennen, behielt auch bei den zahlreichen, den stark abbauenden Reifen geschuldeten Boxenstopps stets die Übersicht. Zehn Runden vor Schluss wies ihn die Box über Funk an, nicht mehr ans Limit zu gehen. "Das tue ich auch nicht", funkte Alonso zurück. Dennoch fuhr der 31-Jährige zu diesem Zeitpunkt eine schnellste Runde nach der anderen. "Wir hätten schneller fahren können, das stimmt", gestand Alonso.

Der Jubel bei Ferrari war groß. Einerseits beendete Alonsos erster Saisonsieg eine längere Durststrecke, andererseits verfügt die Scuderia endlich wieder über ein wirklich konkurrenzfähiges Auto. Bereits am Start ging Alonso von Platz drei an Räikkönen vorbei, Hamilton war in der fünften Runde fällig. "Es war ein fantastisches Rennen. Das ist ein guter Start in dieses Jahr", meinte Alonso. Dabei war er zuletzt in Malaysia noch ausgeschieden.

Für Alonso war es der zweite China-Sieg nach 2005. Damals hatte er in weiterer Folge seinen ersten von zwei WM-Titeln eingefahren. Teamkollege Felipe Massa kam hinter McLaren-Pilot Jenson Button, der sich im Gegensatz zur Konkurrenz mit nur zwei Boxenstopps ins Ziel rettete, nicht über Rang sechs hinaus.

Räikkönen trotz Feindberührung souverän

Noch viel schlechter erging es Vettels Stallrivalen Mark Webber, der nach Problemen mit der Tankanlage im Qualifying und einem Getriebewechsel aus der Box gestartet war. Der Australier schied nach einer Kollision mit Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne aus. Auch Räikkönen hatte eine Feindberührung - mit dem Mexikaner Sergio Perez im McLaren. Dennoch fuhr der Finne nach seinem Auftaktsieg in Australien erneut auf das Podest.

Dahinter wurde es eng, doch Hamilton hielt Vettel gerade noch auf Distanz. 13 Sekunden hatte der Titelverteidiger nach seinem Boxenstopp fünf Runden vor Schluss auf den Briten aufgeholt. "Da habe ich endgültig graue Haare bekommen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Es ist der zweite dritte Platz innerhalb von zwei Rennen, das ist gut." Die Rennpace sei aber von Anfang an nicht gut genug gewesen.

Nico Rosberg im zweiten Mercedes schied wegen Stabilisatorproblemen aus. Dazu ermittelten die Sportkommissäre nach Rennende gegen mehrere Piloten, darunter auch Vettel, weil sie unter Gelber Flagge das zu höherem Topspeed auf der Geraden führende Drag Reduction System (DRS) eingesetzt haben sollen. Der vierte WM-Lauf steigt bereits am Sonntag in Bahrain, bevor es Mitte Mai mit dem Europa-Auftakt in Barcelona weitergeht.

Ergebnis:

1. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:36:26,945 Std.

2. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus +10,168

3. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +12,322

4. Sebastian Vettel (GER) Red Bull +12,525

5. Jenson Button (GBR) McLaren +35,285

6. Felipe Massa (BRA) Ferrari +40,827

7. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso +42,691

8. Paul di Resta (GBR) Force India +51,084

9. Romain Grosjean (FRA) Lotus +53,423

10. Nico Hülkenberg (GER) Sauber +56,598

11. Sergio Perez (MEX) McLaren +01:03,860

12. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso +01:12,604

13. Valtteri Bottas (FIN) Williams +01:33,861

14. Pastor Maldonado (VEN) Williams +01:35,453

15. Jules Bianchi (FRA) Marussia +1 Runde

16. Charles Pic (FRA) Caterham +1 Runde

17. Max Chilton (GBR) Marussia +1 Runde

18. Giedo van der Garde (NED) Caterham +1 Runde

Ausgeschieden: Esteban Gutierrez (MEX) Sauber, Nico Rosberg (GER) Mercedes, Adrian Sutil (GER) Force India, Mark Webber (AUS) Red Bull

Schnellste Runde: Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:36,808 Min. in Runde 53 (202,710 km/h Schnitt)

WM-Stand (nach 3 von 19 Rennen):

 1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull    52

 2. Kimi Räikkönen (FIN)   Lotus       49

 3. Fernando Alonso (ESP)  Ferrari     43

 4. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes    40

 5. Felipe Massa (BRA)     Ferrari     30

 6. Mark Webber (AUS)      Red Bull    26

 7. Nico Rosberg (GER)     Mercedes    12

 8. Jenson Button (GBR)    McLaren     12

 9. Romain Grosjean (FRA)  Lotus       11

10. Paul di Resta (GBR)    Force India  8

11. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso   6

12. Adrian Sutil (GER)     Force India  6

13. Nico Hülkenberg (GER)  Sauber       5

14. Sergio Perez (MEX)     McLaren      2

15. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso   1

Konstrukteurs-WM (nach 3 von 19 Rennen)

1. Red Bull    78

2. Ferrari     73

3. Lotus       60

4. Mercedes    52

5. McLaren     14

6. Force India 14

7. Toro Rosso   7

8. Sauber       5