Niederösterreich

Fettschürze – OP 5 Minuten vor Eingriff abgeblasen

Eine 38-Jährige aus NÖ ist fassungslos: Wenige Minuten vor dem geplanten Eingriff im Spital Korneuburg blies die Oberärztin die OP einfach ab.

Die Weinviertlerin zeigt: "Hier sollte ich operiert werden, wurde Minuten vor der OP entlassen."
Die Weinviertlerin zeigt: "Hier sollte ich operiert werden, wurde Minuten vor der OP entlassen."
privat

Eine zweifache Mutter (38) aus dem Bezirk Korneburg schwankt zwischen Ärger und Galgenhumor: Nach einem Magen-Bypass hat die zweifache Mutter 55 Kilogramm abgenommen und wartet seit rund zwei Jahren auf einen kosmetischen Eingriff (Bauchrandhernie und Fettschürze). "Das schaut einfach nicht schön aus und ist somit notwendig", so die Weinviertlerin.

Zum zweiten Mal verschoben

Bereits letzten Oktober war der Eingriff wegen Corona absagt worden. "Das verstand ich, kein Thema", meint die wiederholt Vertröstete. Doch diesmal war alles perfekt vorbereitet: Am 6. September hatte die berufstätige 38-Jährige das Anästhesie-Gespräch samt Fragebogen. "Ich unterschrieb alles und wurde für Montag, 26. September, ins Landeskrankenhaus Korneuburg bestellt."

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    Die Mutter zeigt: Hier sollte sie operiert werden.
    Die Mutter zeigt: Hier sollte sie operiert werden.
    privat

    Die Mutter von zwei Kindern informierte rechtzeitig ihren Arbeitgeber, klärte alles wegen der Kinderbetreuung ab (Anm.: Mann ist Berufskraftfahrer und oft nicht daheim) und erschien am Montag pünktlich um 6.30 Uhr im Spital Korneuburg. Die Patientin bezog ihr Zimmer, zwischen 10 und 10.30 Uhr sollte der rund dreistündige Eingriff starten.

    Um 10 Uhr kam die Oberärztin zur fix und fertig vorbereiteten Patientin ins Zimmer: "Frau S., ich habe schlechte Nachrichten. Ihre Mappe samt Anästhesiebogen ist spurlos verschwunden, wir können Sie somit nicht operieren."

    Mutter musste Koffer packen

    Also musste die konsternierte Weinviertlerin ihren Koffer packen und unbehandelt das Klinikum verlassen. "Wie ist so etwas möglich? Ich frage mich, warum dies im digitalen Zeitalter nicht eingescannt wird? Die Oberärztin war indes echt nett und sehr bemüht. Man merkte, dass es ihr sehr unangenehm war und sie sich für mich einsetzte." Zudem: Die Kennzeichnungen für die OP bekommt die 38-Jährige jetzt kaum mehr weg. Ein Oberarzt eines anderen Klinikums bestätigt: "Ja, die Farbe haftet in der Tat recht fest."

    Der Zweifachmutter wurde jetzt ein Termin im Dezember 2022 oder ein kurzfristiger Termin zwischendurch in Aussicht gestellt. Am Dienstag meldete sich das Spital bei der Mutter und merkte an, dass sie sich an die Presse gewandt habe und das Klinikum jetzt Stellung beziehen müsse. Zudem bekam die 38-Jährige einen Aufnahmetermin sowie OP-Termin: Am 17. Oktober 2022 soll die 38-Jährige aufgenommen werden, am 18. Oktober soll der Eingriff über die Bühne gehen.

    Spitalsführung bedauert

    Offiziell schrieb Erhard Schwanzer an "Heute": "Im Namen der chirurgischen Abteilung des LK Korneuburg bedauere ich sehr, dass die vorgesehene Operation bei der Patientin am Montag nicht durchgeführt werden konnte. Ich habe diesbezüglich ausführlich mit unserer Patientin gesprochen und wir haben, auch zu ihrer vollen Zufriedenheit, einen Ersatztermin für den 18.10.2022 festgelegt."