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Finanznot bei der Austria? Der Aufsichtsrat tagt

Heute Redaktion
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Die Austria-Vorstände Peter Stöger und Markus Kraetschmer.
Die Austria-Vorstände Peter Stöger und Markus Kraetschmer.
Bild: picturedesk.com

Wie ernst steht es wirklich um das Finanzbudget der Wiener Austria? Ein Punkteabzug wegen Verstößen gegen die Lizenzkriterien wurde von der Liga zwar dementiert. Trotzdem tagt der violette Aufsichtsrat.

Die Austria muss den Gürtel enger schnallen. Teure Investitionen und die sportliche Misere fraßen den violetten Finanzpolster am Verteilerkreis auf.

So wurde der anfangs mit 42 Millionen Euro angegebene Umbau der Generali Arena samt den Investitionen in das S.T.A.R.-Projekt doch teurer als erwartet, müssen höhere Zinsen zurückgezahlt werden. Außerdem fehlen angepeilte Transfer-Erlöse sowie Einnahmen aus der Europa-League-Gruppenphase, die klar verpasst wurde.

Und auch die sportliche Talfahrt macht sich negativ bemerkbar. Die Austria ist ohne Europacup für Sponsoren weniger interessant, der angepeilte fünfstellige Zuschauerschnitt wurde in den fünf Heimspielen bisher verpasst (9.552 Zuschauer im Schnitt).

Doch ganz so schlimm, wie anfangs angenommen, dürfte es um die violetten Finanzen doch nicht stehen. Einen Kurier-Bericht, wonach den Veilchen sogar ein Punkteabzug droht, wiesen Austria und die Liga zurück. "Der finanzielle Ausblick zeigt, dass die Saison 2019/20 ausfinanziert ist. In diesem Konzept gibt es natürlich gewisse Prämissen, wie den sportlichen Erfolg oder auch das Zuschauerinteresse. Dieses Konzept hat der Senat der Bundesliga jetzt zu beurteilen", erklärte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer bei 90minuten, gab sich betont gelassen.

Trotzdem: der Aufsichtsrat der Austria kam am Freitag zusammen. Doch ein Ausweg aus dem Dilemma ist schwer zu finden. Einzige Möglichkeit: Sponsoren müssen her. Schon länger suchen die Veilchen einen Investor, der sich in die AG einkauft. Doch den gibt es weiterhin nicht. Bei der aktuellen sportlichen Situation auch wenig verwunderlich.

Kraetschmer vertröstet auf November. Da wollen die Veilchen dann den bereits bei der Bundesliga abgegebenen Geschäftsbericht präsentieren.

Davon unbeeindruckt hat Sport-Vorstand Peter Stöger zuletzt angedeutet, im Winter am Transfermarkt tätig werden zu wollen. "Aktuell gibt es bei Transfers keinen Finanzpolster. Aber wir arbeiten daran, diesen Polster zu bekommen. Uns ist klar, dass die Mannschaft umgebaut werden muss. Wir basteln täglich an der Zukunft", so Kraetschmer. Dass diese wieder rosiger aussieht.