Wirtschaft

Firmenkredite fließen in Österreich nun spärlicher

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die österreichischen Banken sind im zweiten Quartal - zum fünften Mal in Folge - bei Firmenkrediten noch etwas restriktiver geworden. Zugleich war auch die Kreditnachfrage von Unternehmen weiterhin etwas rückläufig, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Mittwoch berichtete.

Der Kreditumfrage zufolge dürfte der restriktive Trend bei den Unternehmensfinanzierungen noch weiter anhalten. Für das 3. Quartal wird von den Bankern in Österreich eine weitere geringfügige Straffung der Kreditrichtlinien erwartet.

Eigenkapitalkosten gestiegen

Grund für die nun schon seit mehr als einem Jahr anhaltende vorsichtigere Firmenkreditvergabe seien höhere Eigenkapitalkosten, wie die Banken in der Umfrage zu Protokoll gaben. Aber auch Risikoeinschätzungen und firmen- bzw. branchenspezifische Gründe spielten eine Rolle.

Die Unternehmen selbst hatten im ersten Halbjahr 2013 weniger Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen, auch für Fusionen und Übernahmen werden aktuell keine größeren Kreditsummen nachgefragt. Die Notenbank geht nach den neuen Umfragedaten davon aus, dass sich diese Entwicklung im 3. Quartal fortsetzt.

Privatgeschäft floriert

Weniger verhalten lief das Kreditgeschäft im 2. Quartal im Privatkreditgeschäft. Hier lockerten die Banken die Kreditrichtlinien, das dürfte sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Die Nachfrage nach Wohnkrediten nahm etwas zu. Konsumkredite blieben stabil, hier wird im laufenden 3. Quartal eine leichte Belebung gesehen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) führt mit den nationalen Notenbanken viermal jährlich Kreditumfragen durch. Es werden 135 führende Banken in der Eurozone befragt. Aus Österreich sind 5 Großbanken dabei.

Die Banken wurden auch nach ihrer Refinanzierungssituation gefragt. Wegen der künftig schärferen Eigenkapitalvorschriften haben die befragten Häuser im ersten Halbjahr die risikogewichteten Aktiva weiter leicht abgebaut. Andererseits wurden die Kapitalpositionen z.T. durch Aktienneuemissionen und einbehaltene Gewinne gestärkt. Eine Entwicklung, die laut OeNB im zweiten Halbjahr 2013 anhalten dürfte.