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John Watts: "Gewalt bei Konzerten störte mich nie"

Mehr als 3.000 Konzerte hat John Watts in seiner langen Karriere schon gespielt. Mitte Mai ist er in Österreich zu Gast.

Heute Redaktion
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Der mittlerweile 65-jährige Musiker galt in den späten 1970ern mit seiner Band Fischer-Z als Pionier des New Wave. Dank des Erfolgs durch das Debütalbum "Word Salad" teilte man die Bühne mit Superstars wie Peter Gabriel, The Police, James Brown und Bob Marley. Mehr als 40 Jahre später ist John Watts immer noch mit Fischer-Z aktiv.

Mitte Mai ist er für vier Konzerte in Österreich zu Gast. Im Gespräch mit "Heute" erinnert sich der charismatische Musiker, der aus seiner politisch linken Einstellung nie ein Geheimnis machte, an seine skurrilsten Konzerte, bei denen er manchmal auch um sein Leben fürchten musste.

"Österreich ist viel exzentrischer als Deutschland. Das mag ich sehr. Hier herrscht eine großartige Art von Spaß. Der Akzent klingt auch viel spaßiger", schwärmt John Watts zu Beginn des Interviews von Österreich.

Fast von Metalltisch erschlagen

Mehr als 3.000 Konzerte hat der Gitarrist und Sänger in seiner mehr als 40-jährigen Karriere bisher absolviert. Da haben sich natürlich zahlreiche Erinnerungen angesammelt. Wenn heutzutage ein Sänger der Meinung ist, dass ein Konzert hart war, dann kann der 65-Jährige nur mild lächeln. "Wir wurden bespuckt, Zigaretten auf unseren Beinen ausgedrückt", erinnert er sich mit einem Lächeln zurück. "In Newcastle fast umgebracht zu werden, war sehr interessant. Das Konzert war echt großartig. Ich spielte als Jugendlicher Rugby, hatte als vor niemandem Angst. Die Gewalt bei Konzerten störte mich nie. Plötzlich gab es einen enormen Knall, direkt vor mir. Über der Bühne war ein Balkon, von dem aus Leute, die mich nicht mochten, einen Metalltisch herunterwarfen. Wenn der auf meinem Kopf gelandet wäre, hätte er mich umgebracht".

Bei einem Auftritt in Griechenland in einem Amphitheater im Jahr 1980 brachte ein Zuschauer einen Bogen mit zum Konzert und schoß während der Show einen Pfeil auf die Bühne, der den Sänger und seinen Bassisten nur um Haaresbreite verfehlte. Bierdosen, Kartoffeln, Pfirsiche und andere Wurfgeschosse, mit denen er schon beworfen wurde, sind da schon harmlos dagegen.

Prügelei in Berlin

Die erste Show in Berlin wird Watts ebenfalls nicht vergessen. Ein Fan beschimpfte ihn die ganze Zeit über, also sprang er während der dritten Nummer in die Menge, um sich mit ihm zu prügeln. "Alle seine Freunde machten mit und traten auf mich ein. Dann haben sich immer mehr Leute eingemischt und mitgeprügelt. Ich wurde dann von meiner Crew herausgezogen, bin wieder auf die Bühne und habe das Konzert weitergespielt", erzählt Watts mit einem Lächeln auf den Lippen.

Aufgrund dieser Vorfälle genossen Fischer-Z eine gewisse Reputation als Psychopathen. Ob er die wilde Zeit vermissen würde? "Nein. Das war das Richtige für diese Zeit", so Watts nostalgisch.

Mittlerweile haben sich das Verhalten seiner Fans bei Konzerten stark verbessert. Wenn er in Innsbruck (13. Mai), Dornbirn (14. Mai), Salzburg (15. Mai) und Wien (16. Mai) in Österreich zu sehen sein wird, gibt es mit ziemlicher Sicherheit keine gewalttätigen Ausbrüche zu vermelden.

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