Wirtschaft

Fixiert: Bawag geht noch heuer an die Wiener Börse

Es passiert vielleicht schon im Oktober: Die ehemalige Gewerkschaftsbank Bawag geht an die Börse. Volumen? Rund eine Milliarde Euro.

Heute Redaktion
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BAWAG unter Druck
BAWAG unter Druck
Bild: imago stock & people

Es ist das kräftigste Lebenszeichen der schlummernden Wiener Börse seit langem. Die mehrheitlich dem US-Finanzfonds Cerberus gehörende Bank, teilte Mittwoch mit, "abhängig vom Marktumfeld im vierten Quartal" Aktien zu platzieren. Hier ist das offizielle Dokument der Ankündigung.

Die beiden Hauptaktionäre Cerberus Capital Management und Golden Tree (halten zusammen 94 Prozent) geben einen Teil ihrer Aktien ab. Die Koordinatoren des Börsengangs sind Citigroup Global Markets, Credit Suisse Securities , Goldman Sachs International, J.P. Morgan Securities und Morgan Stanley & Co. Die Commerzbank AG und die heimische Raiffeisen Centrobank AG fungieren als Co-Lead Manager, berichtet "Der Börsianer".

Bis zu 30 Prozent zu haben

Das Angebot richtet sich sowohl an Privatanleger, als auch an institutionelle Investoren außerhalb Österreichs, auch in den USA, teilte die Bank mit. Geplant sei auch eine sogenannte Greenshoe-Option, also eine Mehrzuteilung für den Fall, dass die Nachfrage sehrgroße ist. Davon könne man ausgehen, sagen Insider.

Fachleute gehen davon aus, dass die viertgrößte Bank Österreichs (2,2 Millionen Kunden, Bilanzsumme 40 Milliarden Euro) etwa 20 bis 30 Prozent Anteile auf den Markt bringt. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Umsatz um 19 Prozent, gleichzeitig wurden die Kosten um 32 Prozent reduziert.

486 Millionen Euro Gewinn

Die Bawag war vor zehn Jahren nur durch einen Notverkauf vor der Pleite zu retten gewesen. Ihr damaliger Eigentümer, der Gewerkschaftsbund (ÖGB), war nach den milliardenschweren Spekulationsverlusten der Bank in der Karibik bedrohlich gewankt. Den Zuschlag bekam letztlich der US-Fonds Cerberus. Die Übernahme erfolgte im Mai 2007.

Der Nettogewinn stieg im Vorjahr um 22,6 Prozent auf 483,6 Millionen Euro

(red)