Trainer-Chaos

Flick mit Barcelona einig, aber Xavi noch gar nicht weg

Hansi Flick wird schon als neuer Trainer beim FC Barcelona gehandelt - dabei weiß Xavi noch gar nichts von seinem Aus.

Sport Heute
Flick mit Barcelona einig, aber Xavi noch gar nicht weg
Hansi Flick
IMAGO

Er finde, sagte Xavi vor wenigen Tagen, "dass wir irgendwie mal reden müssen". Das wäre angesichts der skurrilen Situation beim FC Barcelona durchaus angebracht. Beim katalanischen Topklub herrscht vor dem Saisonfinale am Sonntagabend gegen den FC Sevilla reichlich Konfusion - und mittendrin: Hansi Flick.

Aber der Reihe nach: Noch im Januar kündigte Klub-Legende Xavi trotz eines Vertrags bis 2025 seinen Abschied als Trainer von Barca im Sommer an. Das Gejammer war groß, weshalb der 44-Jährige im April plötzlich den Rücktritt vom Rücktritt vollzog. Doch inzwischen hat offenbar der mächtige Klubchef Juan Laporta keine Lust mehr auf Xavi. Schon seit Tagen wird deshalb über dessen Entlassung nach dem Sevilla-Spiel spekuliert.

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Und was hat Flick mit dem ganzen Chaos zu tun? Der frühere Bayern-Coach soll mit Barca laut Sky und diverser spanischer Medien schon eine mündliche Einigung erzielt haben. Flick war bereits im Januar als heißer Nachfolgekandidat von Xavi gehandelt worden und soll deshalb schon fleißig Spanisch gelernt haben.

Sein Berater Pini Zahavi pflegt ohnehin einen engen Draht zu Laporta. Außerdem genießt der ehemalige Bundestrainer, der seit seiner Entlassung beim DFB im September 2023 ohne Job ist, seit seinem Sextuple mit den Münchnern und dem imposanten 8:2 der Bayern gegen Barca im Champions-League-Viertelfinale 2020 in Spanien einen sehr guten Ruf.

Trotz aller Gerüchte gab sich Xavi nach dem jüngsten 3:0 gegen Rayo Vallecano "entspannt". Ihm werde "Ruhe vermittelt", sagte er. "Für mich ändert sich absolut nichts, denn niemand hat mir etwas mitgeteilt. Meinerseits gibt es nichts zu verkünden. Wenn es eine Neuigkeit gibt, werden wir sie verkünden." Fakt ist: Bislang wurde nichts verkündet.

Laporta soll massiv geärgert haben, dass sich Xavi zuletzt über die fehlende Konkurrenzfähigkeit des Kaders um Marc-Andre ter Stegen, Ilkay Gündogan und Robert Lewandowski sowie über finanzielle Schwierigkeiten des ambitionierten, aber hoch verschuldeten Klubs öffentlich beklagte. Zudem zog er Vergleiche zum besser gestellten Erzrivalen Real Madrid.

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Er habe doch nur gesagt, so Xavi, "dass wir mit viel Hoffnung und Ehrgeiz um alle Trophäen kämpfen werden, aber dass die Situation nicht einfach ist". Vor allem der Verein arbeite "sehr gut daran, diese Situation zu ändern."

Diese Saison beendet der erfolgsverwöhnte FC Barcelona mit großem Abstand zu Real auf Platz zwei der Liga und ohne einen Titel. Im vergangenen Jahr hatte Xavi, der für Barca 767 Spiele bestritt und alleine viermal in der Champions League triumphierte, noch den spanischen Superpokal und den Meistertitel geholt. Ob es dabei bleiben wird? Darüber müsste man beim FC Barcelona vielleicht einmal reden.

red
Akt.
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