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Florida-Todesschütze ist psychisch kranker Irak-Vete...

Heute Redaktion
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Nach den tödlichen Schüssen am Flughafen von Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida ist nun mehr zum mutmaßlichen Täter (26) bekannt. Beim nach der Tat festgenommenen Esteban Santiago handelt es sich um einen offensichtlich psychisch kranken Irak-Veteranen.

Nach den im US-Bundesstaat Florida ist nun mehr zum mutmaßlichen Täter (26) bekannt. Beim nach der Tat festgenommenen Esteban Santiago handelt es sich um einen offensichtlich psychisch kranken Irak-Veteranen.

Santiago diente ab 2007 in der Nationalgarde von Puerto Rico und hielt sich zwischen April 2010 und Februar 2011 im Irak auf. Für seine Verdienste im Kampf wurde er mit der Iraq Campaign Medal ausgezeichnet. Danach diente er in der US Army Reserce, bevor er 2014 zur Nationalgarde der Army in Alaska wechselte. Im August 2016 wurde er aufgrund schlechter Leistungen entlassen. Er lebte weiterhin in Alaska. Laut amerikanischen Medienberichten dürfte sich Santiago einige Male ohne Begründung und unerlaubt vom Dienst entfernt haben. 

FBI wusste von psychischen Problemen

Einige Monate vor der Bluttat suchte Santiago das FBI-Büro in Anchorage (Alaska) auf und sagte dort aus, ein fremder Geheimdienst würde ihm befehlen, ISIS-Videos anzusehen. Ein privates Foto zeigt Santiago, wie er augenscheinlich das auch von Islamisten benutzte Takbir-Zeichen macht. 

Er hörte Stimmen

Kollegen an seinem letzten Arbeitsplatz, einer Sicherheitsfirma in Anchorage, gaben an, er habe Stimmen gehört. Deshalb begleiteten sie ihn auch zum FBI. Die Behörde durchleuchtete seine Vergangenheit, konnte jedoch keine Verbindungen zum Terrorismus nachweisen.

Das FBI bat die Polizei, ihn ins Spital zu schicken, um psychische Untersuchungen durchzuführen. Santiago ließ sich daraufhin freiwillig einweisen.

Zweifacher Waffenbesitzer

Santiago ist im Besitz von zwei Waffen, einer Glock 9mm und einer Glock vom Kaliber .40. Ob es sich dabei um die Waffen handelte, die er bei der Bluttat verwendete, ist unklar. Die Tatwaffe hatte er bei seinem Flug von Alaska nach Minnesota mit Delta Airlines eingecheckt, bevor er sie auf der Toilette aus dem Behältnis holte und das Feuer eröffnete. Zuvor soll sich der 26-Jährige an Bord des Flugzeugs mit anderen Fluggästen gestritten haben.

Vor kurzem Vater geworden

Santiago ist einer von fünf Geschwistern und wurde in New Jersey geboren. Später wanderte seine Familie in das US-Gebiet von Puerto Rico aus. Sein Bruder Bryan Santiago ist entsetzt: "Ich bin schockiert. Er war eigentlich ein ernsthafter, normaler Mensch". Erst vor kurzem war der Schütze Vater geworden.

Die kriminelle Vorgeschichte von Santiago beschränkt sich auf eher geringfügige Verstöße. 2015 konnte er keine Versicherung nachweisen, im selben Jahr fuhr er mit kaputtem Rücklicht und 2016 beging er eine Sachbeschädigung mit einer Schadenssumme von 50 Dollar. Ermittlungen wegen Kinderpornografie im Jahr 2012 wurden eingestellt.

Auffällig wurde er in den vergangenen Monaten, wegen häuslicher Gewalt gegen seine Freundin. Die Polizei musste ihn einmal wegweisen, weil er sie geschlagen haben soll. Eine Zeit lang bestand für Santiago ein Betretungsverbot für die Wohnung seiner Freundin. 

Videos aus Fort Lauderdale: