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Flüchtling getötet: Sieben Jahre Haft für 20-Jährige...

Heute Redaktion
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In zwei Metern Tiefe wurde die Leiche gefunden.
In zwei Metern Tiefe wurde die Leiche gefunden.
Bild: Bundespolizei Deutschland

Zwei Männer im deutschen Flensburg haben laut Anklage einen Iraker in einen Hinterhalt gelockt und erstochen. Anschließend vergruben sie die Leiche in den Sanddünen.

Maxim A. (26) und Marvin H. (20) wandern hinter Gitter. Der 26-Jährige fasste am Dienstag eine lebenslange Haftstrafe aus. Sein Komplize kommt nach sieben Jahren wieder frei. Der Grund: Im Landgericht in Flensburg einigte man sich darauf, dass Marvin H. nach Jugendstrafrecht verurteilt wird. Zum Tatzeitpunkt war er nämlich 19 Jahre alt.

Im April vergangenen Jahres lockten die zwei Männer einen 27-jährigen Flüchtling aus dem Irak auf die Nordseeinsel Amrum. Dort schlugen sie ihn mit einer Jägermeisterflasche bewusstlos und töteten ihn danach mit mehreren Messerstichen. Nach der Tat vergruben sie die Leiche in den Sanddünen. Erst nach Monaten wurde sie gefunden.

Gericht geht nicht von Totschlag aus

Das Gericht geht davon aus, dass der Iraker bereits mit der Tötungsabsicht auf die Insel gelockt wurde. Das Motiv der Männer: Sie vermuteten. dass der 27-Jährige sowohl die Schwester eines Angeklagten, als auch die Freunden des zweiten Angeklagten, vergewaltigt haben soll.

Auch dass sie ihr Handy vor der Tat ausgeschaltet und zu Hause liegen gelassen haben, deutet daraufhin, dass der Mord geplant war. Sie wollten laut Gericht keine "digitalen Spuren" hinterlassen.

Zweifel an der Geschichte

Marvin H. gestand die Tat auch: "Jeder nahm einen Schluck, dann schlug ich ihm mit der Flasche dreimal ins Gesicht. Er fiel auf den Boden.Dann hat Maxim das Messer rausgeholt, auf ihn eingestochen. Auch ich habe mehrmals zugestochen."

Ob es eine Vergewaltigung gab? Marvin H. ist sich mittlerweile nicht mehr sicher: "Mittlerweile habe ich Zweifel, ob die Geschichte mit der Vergewaltigung stimmt."

(slo)