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Flüchtling rettet Rollstuhlfahrer aus Feuer

Heute Redaktion
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Rollstuhlfahrer Alex Caudeli Webster (39) war mit seinem Rollstuhl in einem brennenden Haus gefangen. Dass er noch am Leben ist, verdankt er Flüchtling Gorgui Lamine Sow.

Der Straßenverkäufer drehte am Freitag seine Runden durch die Gassen der Küstenstadt Denia (Spanien), als er fürchterliche Hilfeschreie aus einem Haus hörte. Unten auf der Straße hatte sich schon eine Menschentraube gebildet, oben aus dem Haus drang schwarzer Rauch.

Gorgui Lamine Sow zögerte nicht lange, "ich habe nicht darüber nachgedacht, sondern meine Sachen fallen gelassen und bin über eine Leiter, die Nachbarn aufgestellt hatten, in die Wohnung geklettert". Oben in der brennenden Wohnung saß Alex Caudeli Webster in einem Rollstuhl gefangen.

Sofort hob Sow den Mann hoch, legte ihn sich über die Schultern und brachte ihn auf den Balkon. Dann kletterte er mit ihm auf der Schulter die Leiter hinunter. "Wenn Gorgiu Alex nicht in Sicherheit gebracht hätte, dann hätte er es nicht überlebt", sagt Nachbarin Roberta Erter. Gorgui hat ihm buchstäblich das Leben gerettet.

Retter hat keine Aufenthaltsgenehmigung

Was Gorgui für das Leben eines anderen Menschen riskierte, war erst kurz später klar. Als die Polizei und Feuerwehr eintraf, geriet Gorgui in Panik, er hat nämlich keine Aufenthaltsgenehmigung. "Wenn mich die Polizei gesehen hätte, hätte sie alle meine Waren beschlagnahmt", so Sow, der mit seiner Freundin und seiner sieben Monate alten Tochter in einer kleinen Unterkunft nahe Garcia lebt.

"Hätten sie mir meine Sachen genommen, hätte ich nichts verkauft und wir hätten nichts zu essen". Gorgui vergewisserte sich, dass es dem Mann den er gerettet hatte, gut ging und dann verließ er schnell den Schauplatz.

Die Geschichte der Rettung schlug in ganz Spanien Wellen. Gorgui wird mittlerweile als Held gefeiert. Lokale Behörden drängen jetzt die Regierung über eine Aufenthaltsgenehmigung für Gorgui nachzudenken. Die Regierungsdelegation in Valencia bestätigte, dass sie den Fall untersuchen.