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Flüchtling zu Merkel: "Ich liebe Sie!"

Heute Redaktion
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CDU-Chefin Angela Merkel.
CDU-Chefin Angela Merkel.
Bild: picturedesk.com

In einer ZDF-Sendung stellte sich die deutsche Bundeskanzlerin den Fragen der Bürger. Großteils wird sie kritisiert, doch ein Mann überhäuft Angela Merkel mit Lob.

In der Sendung "Klartext, Frau Merkel!", wurde die CDU-Chefin ins Verhör genommen. So "klar" wurde es für viele jedoch nicht. Die meisten zeigten sich unzufrieden mit ihren Antworten.

Drastischer Anstieg an Vergewaltigungen

Eine Bürgerin aus dem Publikum warf der deutschen Bundeskanzlerin Versagen in der Asylpolitik vor: Die Männer, die nach Deutschland kommen, hätten ein "rückständiges Frauenbild". Außerdem sei die Zahl der Vergewaltigungen drastisch gestiegen.

Merkel würde das Problem jedoch nicht sehen. Es gebe zwar schlimme Einzelfälle, aber ein großes demografisches Problem würde nicht existieren.

Alltagsrassismus

Ein Deutsch-Türke warf der CDU-Chefin vor, dass sie zu wenig gegen den Alltagsrassismus tun würde. Er selbst würde immer wieder aufgrund seine Abstammung angefeindet werden.

Die Bundeskanzlerin versicherte dem besorgten Mann: "Wo immer Sie rassistischen Vorurteilen begegnen, werden Sie mich an Ihrer Seite haben."

Liebeserklärung

Es hagelte fast die ganze Sendezeit über Kritik aus dem Publikum. Sei es die Altersarmut, der Klimaschutz oder auch den Datenschutz - Merkel musste sich gegenüber den Bürgern verantwortlich zeigen.

Einen Lichtblick gab es dann doch noch für die Bundeskanzlerin. Ein Syrer nutzte seine Chance und gestand seine Gefühle gegenüber Angela Merkel: "Bevor Sie meinen Namen kennen: Ich liebe Sie!" Danach fuhr er fort: "Die Frau Merkel ist die Beste nach meinem Papa und Mama, weil sie mit Herz arbeitet"

Merkel verspricht Hilfe

Die Kanzlerin hätte es ihm ermöglicht, vor dem Krieg zu fliehen. Doch auch von ihm gab es kritische Töne: Seine Frau dürfe nicht nachkommen, sein Zertifikat als Physiotherapeut wäre nicht anerkannt und sein Aufenthaltsstatus in Deutschland würde nur bis 2019 gelten. "Ich will nicht Tschüss sagen."

Merkel bat den Mann um Verständnis, dass es Zeit brauche, bis die Familie nachkommt. Sie könnte ihm auch nicht garantieren, dass er in Deutschland bleibt, falls der Krieg in Syrien beendet wird. Einzig bei dem Zertifikat versprach sie ihm Hilfe: Sie würde bei den CDU-Bundestagsabgeordneten nachhaken. "Halten Sie noch ein bisschen durch."

Kein Duell mehr

Viel Ungereimtheiten gab es zu Merkels Absage gegenüber SPD-Chef Martin Schulz im Bezug auf ein zweites TV-Duell, welches dieser zuvor gefordert hatte. Die Bundeskanzlerin argumentierte damit, dass es keine Präsidentenwahl zwischen zwei Kandidaten sei. Es werden nämlich viele verschiedene Parteien und keine Person gewählt.

Es kam auch die Frage auf, ob Merkel bei einem Sieg der CDU weitere vier Jahre im Amt bleiben will. Ihre Antwort: "Ich habe die Absicht, den Willen und sage das, soweit es in meiner Macht steht, zu." Zuvor wurde spekuliert, dass sie nach der Wahl zurücktreten will. (slo)