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Flüchtlingsretter verweigern Verhaltenscodex

Heute Redaktion
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Flüchtlinge mit Rettern im Mittelmeer. Credit: Reuters
Flüchtlinge mit Rettern im Mittelmeer. Credit: Reuters
Bild: Reuters

Italiens Regierung wünscht sich einen Verhaltenscodex für Seenotretter – doch bisher scheiterten alle Bemühungen. Hilforganisationen verweigern die Unterzeichnung.

Die meisten Hilfsorganisationen haben die Unterzeichnung des italienischen Verhaltenskodex für private Seenotretter auf dem Mittelmeer verweigert, das Innenministerium gab am Dienstag bekannt, das unter anderem "Ärzte ohne Grenzen" das Dokument nicht unterschrieben habe.

Die Seenotretter fühlen sich kriminalisiert

Ebenfalls unter den Verweigerern: "Sea Eye" und "Sea Watch" und "Jugend rettet".

Beründung der Flüchtlingsretter: Man fühle sich durch den Kodex kriminalisiert und in der Unabhängigkeit gefährdet.

Besonders umstritten: Bewaffnete Polizisten an Bord

Mit dem Verhaltenskodex will die italienische Regierung Rettungsaktionen für Flüchtlinge auf dem Meer besser regeln – aber die Hilfsorganisationen steigen auf die Barrikaden. Besonders gestritten wurde in Rom vor allen, weil der Kodex beinhaltet, dass bewaffnete Polizisten auf den Booten mitfahren sollen und Transfers von kleinen Rettungsbooten auf größere erschwert werden sollen. Italien fordert von Hilfsorganisationen weiters, die Ortungsgeräte ihrer Boote nicht auszuschalten und nicht mit den Schleppern zu kommunizieren.

Den Organisationen wird mit Konsequenzen gedroht

Laut Italiens Innenministerium sollen Organisationen, die den Verhaltenscodex nicht unterschreiben , aus dem Organisationssystem der Rettung auf Hoher See ausgeschlossen werden.

Wie es jetzt weiter gehen soll, ist noch unklar: " Wir werden weiter retten und uns auf das Seerecht beziehen", so Titus Molkenbur von "Jugend Rettet". (isa)