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Formel-1-Krimi! Hamilton jagt Vettel WM-Führung ab

Heute Redaktion
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Formel-1-Star Lewis Hamilton jagt in Monza Sebastian Vettel die WM-Führung ab.
Formel-1-Star Lewis Hamilton jagt in Monza Sebastian Vettel die WM-Führung ab.
Bild: GEPA-pictures.com

Kopf an Kopf in der Formel 1! Auf der Ferrari-Heimstrecke in Monza siegte Lewis Hamilton vor Sebastian Vettel. In der WM liegt er jetzt vor dem Deutschen.

Erstmals ein "Silberpfeil" an der Spitze der WM-Wertung! Ausgerechnet auf der Heimstrecke der Italiener holte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton den Sieg – und jagte damit Sebastian Vettel auch die Führung in der WM ab. Drei Punkte liegt der Brite nun vor dem Deutschen, sieben Rennen sind noch zu fahren. Vettel musste sich hinter Hamilton-Teamkollege Valtteri Bottas mit Platz drei begnügen, Kimi Räikkönen wurde hinter Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo Fünfter. Durchwachsen verlief das Rennen wieder für Max Verstappen. Der Ricciardo-Stallkollege rutscht nach einem Reifenschaden zwischenzeitlich sogar auf den letzten Platz zurück, kämpfte sich am Ende zumindest auf Platz zehn vor und holte damit einen WM-Punkt.

Fans im Fokus



Bei der Siegerehrung heimste natürlich Vettel den meisten Applaus von den Ferrari-Fans ein. Für Hamilton gab es auch einzelne Pfiffe. Der nun 59-fache Rennsieger ließ sich die Stimmung davon nicht trüben. Im Gegenteil, er machte sogar Handy-Videos von den feiernden Fans. "Ich liebe Italien. Ich liebe die Begeisterung für Ferrari. Wir haben einfach einen großartigen Job gemacht. Mercedes-Power ist besser als Ferrari-Power, das muss ich leider sagen." Bottas ergänzte: "Unsere Boliden waren einfach unglaublich stark, das kann man genießen." Vettel gab den fairen Verlierer – und zeigte seine Italienischkenntnisse am Podiums-Interview: "Danke an die Fans, ihr seid die Besten! Die WM holen wird schwer, aber ich werde kämpfen bis zum Schluss. Es war ein tolles Rennen, hat Spaß gemacht. Wir hatten leider nicht den Speed, Mercedes zu gefährden. Aber es wird ein heißes Saison-Finish, ich habe Vertrauen in das Auto."

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    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. 

Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    (Bild: picturedesk.com)

    Hamilton vorneweg



    Probleme, die der WM-Leader nicht hatte: Hamilton nützte den Rekord seiner 69. Pole-Position perfekt, kontrollierte vom Start weg souverän das Rennen. Lance Stroll, der mit 18 Jahren und 331 Tagen der jüngste Pilot der Formel-1-Historie in der ersten Startreihe war, konnte erwartungsgemäß nicht mit der Mercedes-Power mithalten, brachte seinen Williams am Ende auf Platz sieben ins Ziel. Vettel ließ die Ferrari-Fans zumindest über einen Stockerlplatz jubeln, vom achten Startplatz weg war aber nicht mehr als Rang drei möglich. Und bei Red Bull? Das gleiche Bild wie in jedem Rennen: Daniel Ricciardo mit einer soliden Leistung und Platz vier, Max Verstappen mit Problemen. Der Niederländer schlitzte sich kurz nach dem Start am Williams-Boliden von Felipe Massa den Reifen auf. Eine Aufholjagd vom Ende des Klassements war letztendlich nur Ergebniskorrektur.

    Lichtblick im Flutlicht



    "Beim Speed waren wir die zweite Kraft hinter Mercedes", suchte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko die Lichtblicke. "Bei Max läuft es halt überhaupt nicht. Da muss etwas geschehen. Ich hoffe, dass sich der Knoten bald löst. Vielleicht ist er etwas zu übermütig. Schade, für ihn wäre das Podium drinnen gewesen." Als nächster Grand Prix steht Singapur auf dem Programm. Das enge, schnelle Nachtrennen gilt als eine der absoluten Lieblingsstrecken des Austro-Rennstalls. 2011, 2012 und 2013 konnten die "Bullen" dort gewinnen. Vergangene Saison hatte allerdings Weltmeister Nico Rosberg im Mercedes die Nase vorn. Marko meint: "Unsere Strecken kommen jetzt, wir bringen dort auch Neuerungen an den Boliden und werden aus eigener Kraft auf das Podium fahren können."

    Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meint: "Das nächste Rennen wird wieder sehr schwierig. Wir sind deswegen total zufrieden mit dem vierten Mercedes-Sieg in Serie in Monza – und mit der WM-Führung. Das war wichtig für uns, wir hatten schon lange kein so gutes Wochenende mehr." (gr)