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Forscher taucht 10.928 m und findet Plastikmüll

Der Marianengraben im Pazifik ist der tiefste Punkt der Erde. Forscher Victor Vescovo tauchte ab und fand Abfall.

Heute Redaktion
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Ex-Marineoffizier Victor Vescovo berichtete am Montag in New York davon, dass er Ende April fünf Mal in den Marianengraben im Pazifik getaucht sei, unter anderem 10.928 und 10.927 Meter tief. Damit würde es sich laut seiner Expedition "Five Deep" um die tiefsten Tauchgänge eines Menschen in der Geschichte handeln. Der alte Rekord lag bei 10.912 Metern und war bereits 1960 von den Ozeanografen Don Walsh und Jacques Piccard aufgestellt worden.

"Sicher von Menschenhand"

Während einer dieser Touren habe er "zwei Stücke menschlichen Mülls gefunden. Es ist nicht ganz klar, was es war, aber es war sicher von Menschenhand gemacht", sagte der 53-Jährige im Explorers Club in New York. Er sei mit seinem Spezial-U-Boot auf dem Grund des Marianengrabens unterwegs gewesen. Dort habe er einen Gegenstand gesehen, der nicht natürlich aussah, sondern "scharfe Kanten" hatte.

Zudem sagte Vescovo, dass es bei seinen Missionen, die für eine Fernseh-Dokumentation für den Discovery Channel aufgezeichnet wurden, schwer gewesen sei, dem Müll unter Wasser zu entgehen: "Hoffentlich bringt es mehr Bewusstsein dafür, was wir in den Ozeanen tun. Das ist kein großer Mülleimer und wir sollten sie mit ein bisschen mehr Respekt behandeln."

Insgesamt suchte Vescovo bei seinem Rekordtauchgang vier Stunden lang den Meeresboden ab und fand nach eigenen Angaben neben dem Müll auch noch drei unbekannte Tierarten. Wissenschaftler würden nun Tests mit den gefundenen Kreaturen durchführen.

Weit gereister Eispickel

An Bord hatte Vescovo auch einen Eispickel, mit dem er vor neun Jahren den Mount Everest bestiegen hatte – das wäre der erste Gegenstand, der sowohl am höchsten als auch am tiefsten Punkt der Erde gewesen ist.

(GP)