Forum Alpbach: "Heimat darf keine Käseglocke sein"

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege warnen vor angesichts der Flüchtlingskrise vor unüberlegten Äußerungen und "nationalen Egoismen".

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege warnen vor angesichts der Flüchtlingskrise vor unüberlegten Äußerungen und "nationalen Egoismen".
Die Politik müsse heutzutage behutsam argumentieren, sagte VP-Landeshauptmann Platter am Sonntag beim Auftakt der Tirol-Tage beim Europäischen Forum Alpbach. Radikale Äußerungen seien sowohl von links, als auch von rechts abzulehnen. "Worte können verletzten und sie sind die Vorstufe zur Gewalt", so Platter. Sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher (SVP) stellte klar: "Heimat darf keine Käseglocke sein, die andere ausschließt." Tirol müsse in dieser Hinsicht als gutes Vorbild für Europa vorangehen.

Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war am Sonntag in Tirol zu Gast. Bei der Eröffnung des neuen Kongresszentrums übergaben ihm die Landeshauptleute eine Resolution mit der Bitte um eine gleichmäßige Verteilung der Asylwerber in der EU und eine wirksame Außengrenzsicherung. Mutmaßlich nicht ganz zufällig bezeichnete dieser in seiner anschließenden Rede Grenzen als "die schlechteste Erfindung, die je ein Politiker gemacht hat".