Politik

FPK-Dobernig: So locker saß das Steuergeld

Heute Redaktion
Teilen

Ex-Landesrat Harald Dobernig (FPK) musste sich vor kurzem bereits den Vorwurf gefallen lassen, seine Valentinskonzerte für 111.720 Euro seien verdeckte Wahlwerbung gewesen. Das eigentliche Ausmaß der Eigenwerbung auf Kosten der Steuerzahler enthüllt nun der Kulturbericht des Landes Kärnten: Insgesamt eine Million Euro gab Dobernig für zum Teil skurrile Werbeaktionen und -veranstaltungen aus.

Ex-Landesrat Harald Dobernig (FPK) musste sich vor kurzem bereits den Vorwurf gefallen lassen, . Das eigentliche Ausmaß der Eigenwerbung auf Kosten der Steuerzahler enthüllt nun der Kulturbericht des Landes Kärnten: Insgesamt eine Million Euro gab Dobernig 2011 für  zum Teil skurrile Werbeaktionen und -veranstaltungen aus.

Alleine im Jahre 2011 soll der ehemalige Landesrat als Finanz- und Kulturreferent insgesamt eine Million Euro angeblich für "Brauchtums- und Heimatpflege" ausgegeben haben. Dazu wurden unter anderem auch fast 20.000 Euro für Dobernigs Adventkalender oder 14.000 Euro für USB-Sticks in Form von Mini-Dobernigs gezählt.

Mehr als eine halbe Million Euro ließ man sich Muttertagskonzerte und andere Veranstaltungen kosten, die zumindest zum Teil mit dem Konterfei des Ex-Landesrates beworben wurden. Für die Generalprobe(!) der "Starnacht am Wörthersee", für die allein aus dem Kulturreferat 200.000 Euro flossen, wurden Eintrittskarten um 11.000 Euro gekauft.

Steuergeld saß locker

Die Liste, die von der Kulturabteilung aufgrund einer Anfrage der Initiative "Frag den Staat" angefertigt wurde, umfasst auch Positionen wie "Rechte für das Kärntner Heimatlied" (11.878 Euro), die "Teilnahme an der Herzogstuhlfeier 2010" (500 Euro) oder VIP-Karten für das Musi-Open-Air (2.160 Euro). Ein "Muttertagskonzert" mit Andreas Gabalier belastete das Kulturbudget mit 38.104 Euro, auf der 15 Seiten umfassenden Aufstellung finden sich auch die Kosten für zahlreiche Bierfässer.

Vermerkt sind aber auch Skurrilitäten wie "9 Reindlinge" um 116,82 Euro, eine "Image- und Akzeptanzstudie Dobernig" um 6.000 Euro. Gekauft wurden auch 45 Puppenpaare in Tracht um 1.080 Euro, Kirchenweihrauch um 360 Euro, sogar eine Krawatte (40 Euro) findet sich in der Kostenaufstellung. Für wen diese Dinge angekauft wurden, geht aus der Aufstellung nicht immer hervor. Kekssackerln (880 Euro) dürften wohl in der Vorweihnachtszeit geordert worden sein.

Klar ist hingegen die Position "Inserate LR Dobernig", die 2011 mit 37.800 Euro abgerechnet wurden. Für ein "Oktoberfest" in Klagenfurt wurden alles in allem 16.000 Euro ausgegeben. Aus dem Brauchtums-Budget bezahlt wurde aber auch eine "Übernachtung arabisches Fernsehen" (246 Euro).