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FPÖ nimmt Grünen- Aufreger in Schutz

Heute Redaktion
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"Schickt alle heim, die auf der Demo für Erdogan sind." Mit diesem Satz regte Efgani Dönmez, Bundesrat der Grünen, selbst Türke und gläubiger Moslem, auf Facebook und Twitter auf. Ein gefundenes Fressen für die FPÖ, die per Presseaussendung zum Rundumschlag ausholt.

"Schickt alle heim, die auf der Demo für Erdogan sind." Mit diesem Satz , selbst Türke und gläubiger Moslem, auf Facebook und Twitter auf. Ein gefundenes Fressen für die FPÖ, die per Presseaussendung zum Rundumschlag ausholt.

"Der Umgang der Grünen mit den Unruhen in der Türkei zeigt deutlich auf, dass es sich bei den selbsternannten Gutmenschen um eine linksfaschistische Einwanderungspartei handelt, die auch gegenüber den eigenen Mitgliedern nicht vor Meinungsterror zurückschreckt", ließ FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl ausrichten. Dönmez Forderung der Abschiebung zolle er "Respekt".

Die FPÖ kritisiert nun, dass die Grünen "intern über ihren mutigen Bundesrat herfielen" und richtet die Kritik vor allem an "Grün-Inquisitor Klaus Werner-Lobo". "Nicht nur Tayyip Erdogan, auch @efganidoenmez hat ein ernstes Problem mit Meinungsfreiheit. Voltaire lernen!", ließ dieser zuvor auf Twitter wissen. Kürzer drückte es Georg Prack, Landessprecher der Wiener Grünen, aus: "Fuck you @efganidoenmez".

"Demokratische Unreife"

Von "demokratischer Unreife" und "Unverständnis" sprachen auch der Integrationssprecher der Grünen Wien Senol Akkilic sowie Öberösterreichs Landessprecherin Maria Buchmayr. Die grünen Jugendorganisationen forderten gemeinsam den Parteiausschluss von Dönmez. Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner auf Facebook: "Ich weise die Aussagen aufs Schärfste zurück." Bundesrat Marco Schreuder wirft ihm "Denkart dunkelster

Diktatur" vor.

"Efgani Dönmez ist schon lange nicht mehr tragbar für die grüne Bewegung", sagte Victoria Spielmann von der Studierendenvertretung GRAS in Anspielung auf vorherige, umstrittene Äußerungen von Dönmez. 2008 hatte er etwa damit für Aufsehen gesorgt, als er sagte: "Brüste zu haben reicht bei den Grünen nicht als Qualifikation".

Nach der Aufregung befasst sich nächsten Montag das Leitungsteam der oberösterreichischen Landespartei mit dem Politiker. Buchmayr erklärte, dass man Dönmez zu einer "Aussprache" einladen werde. Das letzte Wort habe aber der Landesvorstand. Dönmez sei dafür bekannt, dass er "sehr gerne pointiert formuliert", sagte die Landessprecherin. Seine jüngsten "in grobem Maße populistisch überspitzten" Aussagen hätten sie aber sehr überrascht. Buchmayr sprach von einer "heiklen Thematik". "Wir werden das sehr ausführlich und sehr genau diskutieren."