Wien

FPÖ verliert weiteren Gemeinderat an Strache

Der nächste "Überläufer" ist bekannt: Der Wiener Gemeinderat Günter Kasal wechselt von der Wiener FPÖ zum Team HC Strache. 

Rene Findenig
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Strache darf sich über zusätzliche Unterstützung freuen.
Strache darf sich über zusätzliche Unterstützung freuen.
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Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache darf sich über neue Untersützung in seinem Team HC Strache, das im Oktober bei der Wien-Wahl antreten will, freuen. Der bisherige FPÖ-Gemeinderat Günter Kasal wechselt in seine Reihen. Kasal war bisher freiheitlicher Bezirksobmann in Wien-Hietzing. Mit ihm treten nun auch alle sieben Bezirksräte aus der FPÖ aus, fünf von ihnen werden Mitglied im Team HC Strache.

Kasal erklärte, dass er seit 2005 mit und für HC Strache wahlgekämpft habe. Damit bleibe für ihn auch betreffend der "Wahlauseinandersetzung" im Oktober "alles gleich". Das "Team HC Strache - Allianz für Österreich" hat nun vier Mandatare im Wiener Stadtparlament, die FPÖ verliert einen Sitz und steht nun bei 30 Abgeordneten. Der Wien-Wahlkampf gewinnt damit zusätzlich an Brisanz.

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    Der nächste "Überläufer" ist bekannt: Der Wiener Gemeinderat Günter Kasal wechselt von der Wiener FPÖ zum Team HC Strache. Die Bilder der Pressekonferenz.
    Der nächste "Überläufer" ist bekannt: Der Wiener Gemeinderat Günter Kasal wechselt von der Wiener FPÖ zum Team HC Strache. Die Bilder der Pressekonferenz.
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    "Es offenbart den Charakter"

    "Wir nehmen den Wechsel mit größter Gelassenheit zur Kenntnis", heißt es von der FPÖ. Es sei "lediglich anzumerken, dass Herr Kasal noch bis vor wenigen Tagen Dominik Nepp um die Kooptierung [Aufnahme, Anm.] in den Landesparteivorstand angebettelt hat und beim nächsten Parteitag als sein Stellvertreter kandidieren wollte". Eine Absage sei aber kein Grund, die FPÖ zu verlassen. "Es offenbart aber den Charakter und ist daher auch nicht weiter zu kommentieren", so der Wiener FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf. Ex-Landesparteiobmann Hilmar Kabas werde die FPÖ interimistisch leiten werde.

    Strache übte außerdem bei seiner Pressekonferenz am Mittwoch heftige Kritik an ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz: Der Kanzler sei als "stolzer Adler nach Brüssel geflogen", aber vom EU-Gipfel "als gerupfter Adler zurückgekommen". Strache sprach zudem davon, dass es "zum Glück" keine generelle Maskenpflicht gebe, eine Pflicht in Öffis und Supermärkten aber durchaus Sinn mache. Er wolle aber keine Angstmache der Regierung mehr erleben.