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Frau im Krankenstand postete Ski-Fotos - gefeuert

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Skiausflug, eine Kutschenfahrt, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt: So verbrachte eine Angestellte aus Oberösterreich ihren Krankenstand - und ließ die Öffentlichkeit samt Kollegen daran teilhaben. Diese meldeten das dem Arbeitgeber. Die Mitarbeiterin wurde entlassen, es folgte ein langer Rechtsstreit, der nun zum Musterprozess in Sachen Krankenstandsmissbrauch wurde.

Skiausflug, eine Kutschenfahrt, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt: So verbrachte eine Angestellte aus Oberösterreich ihren Krankenstand – und ließ die Öffentlichkeit samt Kollegen daran teilhaben. Diese meldeten das dem Arbeitgeber. Die Mitarbeiterin wurde entlassen, es folgte ein langer Rechtsstreit, der nun zum Musterprozess in Sachen Krankenstandsmissbrauch wurde.

Die Wirtschaftskammer Oberösterreich gewann den Musterprozess in Sachen Krankenstandsmissbrauch. Eine Krankschreibung wegen psychischer Probleme sei kein Freibrief, entschied das Gericht. Das Landesgericht Wels bestätigte die Entlassung.

Die Mitarbeiterin in einem Handelsunternehmen hatte kurzfristig Urlaub beantragt, der Arbeitgeber hatte das jedoch aus betrieblichen Gründen abgelehnt – die Zeit vor Weihnachten ist im Handel die arbeitsintensivste.

Die Mitarbeiterin ging daraufhin wegen psychischer Probleme zum Arzt, täuschte dabei aber, wie das Gericht feststellte, bestimmte Symptome nur vor. Wer das tut und krankgeschrieben wird, darf sich auf das ärztliche Attest, arbeitsunfähig zu sein, nicht verlassen, entschied das Gericht. Eine Krankschreibung wegen psychischer Probleme sei zudem kein Freibrief für „uneingeschränktes Verhalten“ während der Arbeitsunfähigkeit.

 

Die Wirtschaftskammer wies darauf hin, dass es 2014 allein in Oberösterreich 15.700 Krankenstände wegen psychischer Probleme gegeben habe. Die Dauer beträgt im Durchschnitt 38 Tage, in Summe rund 600.000.