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Frau lag tot im Leichensack – und öffnete die Augen
Sanitäter erklärten Timesha Beauchamp (20) aus Michigan für tot. Im Beerdigungsinstitut stellten die Mitarbeiter jedoch fest, dass sie noch atmete.
Die Fehldiagnose eines Rettungsarztes hätte fast zu einer Tragödie geführt. Am Sonntagmorgen riefen die Eltern von Timesha Beauchamp aus Southfield im US-Staat Michigan den Notruf, weil ihre Tochter nicht reagierte. Die Sanitäter stellten fest, dass Timesha einen Herzinfarkt erlitten hatte und nicht mehr atmete. 30 Minuten lang versuchten die Ärzte, die junge Frau wiederzubeleben. Am Schluss erklärten sie sie für tot.
Der Schock im Leichenschauhaus
Ohne eine Autopsie anzuordnen, wurde der Körper in einen Leichensack gesteckt und in ein Beerdigungsinstitut gebracht. Dort sollte die Leiche einbalsamiert werden. Doch als ein Mitarbeiter den Leichensack öffnete, lag Timesha mit offenen Augen da. Der Mitarbeiter konnte zudem beobachten, wie sich der Brustkorb der Frau bei jeder Atmung anhob und wieder absenkte. Das Personal alamierte den Notruf, Timesha wurde sofort in ein Spital eingeliefert.
Erica Lattimore erhielt kurz danach einen Anruf aus dem Spital: "Ihre Tochter ist bei uns, sie lebt", sagte ein Notfallarzt. Timesha befindet sich in kritischem Zustand und ist an eine Beatmungsmaschine angeschlossen.
Rettungsdienst leitete eine interne Untersuchung ein
Die Familie engagierte nun einen Anwalt, der dem Sanitäterteam schwere Vorwürfe macht. "Die Angestellten im Leichenschauhaus waren schon fast daran, ihr Blut abzulassen", sagt Geoffrey Fieger. "Stellen Sie sich das vor. Es ist der größte Albtraum eines Menschen, in einem Leichensack aufzuwachen."
Die Familie behauptet, dass Timeshas Patin, selber Krankenpflegerin, den Sanitätern noch gesagt habe, dass sie einen schwachen Puls bei der Patientin spüre. Doch das habe der Notarzt ignoriert. Die Verzögerung in Timeshas Behandlung könne nun Folgen für den Rest ihres Lebens haben, meint der Anwalt.
Beim Rettungsdienst weist man die Vorwürfe der Familie zurück: Wie die "Washington Post" berichtet, habe der Notfalldienst eine interne Untersuchung gestartet. In einer Medienmitteilung an US-Medien heißt es allerdings, das Ärzteteam habe sich an die üblichen Protokolle und Standardverfahren gehalten.