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Frau wird im Netz beschimpft, weil sie Partys vermisst

Aufgrund einer Aussage zu fehlenden Partys wird eine junge Frau an den digitalen Pranger gestellt. Sie erhält jedoch Zuspruch von prominenter Seite.

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Ida will wieder Party machen.
Ida will wieder Party machen.
Screenshot YouTube

Mit dem Titel "First-World-Problem" teilte ein Twitter-Nutzer einen Ausschnitt aus einem ZDF-Interview des "Heute Journal" vom Sonntagabend. Im Beitrag wurde die Sperrstunde im Nachtleben thematisiert. In einem kurzen Interview gibt auch eine junge Frau mit dem Namen Ida ihr Statement ab.

Sie sagt: "Ich war jetzt seit März nicht mehr feiern, vorher war ich dreimal die Woche unterwegs. Das ist traurig, ich brauche das eigentlich, darauf bin ich angewiesen, und darauf zu verzichten, geht mir echt ab." Ida ist der Meinung, dass die zweite Welle schwierig sein wird. Ida: "Viele vermissen die Party, und deshalb werden auch wieder mehr Partys gefeiert."

Das Video wurde auf Twitter mittlerweile knapp 500.000-mal angesehen. Die Reaktionen: kritisch und teilweise unter der Gürtellinie. Ein Nutzer schreibt: "Würde ich meine Tochter mit dieser Aussage im Fernsehen sehen, ich würde ihr massiv die Bezüge kürzen, dann würde Ida mal sehen, worauf sie wirklich angewiesen ist." Weiter heißt es: "Wow, einfach nur wow! Mein Zehnjähriger kapiert es, aber die Primadonna ist auf Party 'angewiesen'."

"Beste Fensterrentnermanier"

Ein weiterer Nutzer reagiert so auf das Video: "Mädel, ich vermisse mein normales Leben auch und halte mich trotzdem zurück, es gab Zeiten in diesem Land, da mussten Menschen auf noch viel mehr wie Party verzichten, echt, euer 'ich brauche' und null für andere der Gesellschaft übrig geht mir echt auf den Sack."

Ida hat jedoch auch zahlreiche Fürsprecher, darunter den Autor und Moderator Micky Beisenherz. Er schreibt: "Eine junge Frau sagt, dass sie seit März nicht mehr feiern war. Und nun schwächelt sie, weil sie das 'schon krass vermisst'. In bester Fensterrentnermanier gibt es dafür jetzt richtig auf die Fresse."

Weitere Nutzer haben ebenfalls Verständnis für die Frau und ihr Bedürfnis. Eine Nutzerin antwortet: "Entschuldigung, aber sie darf es vermissen! Ich vermisse auch Urlaub machen, ausgiebig shoppen gehen, würde mein Baby gern der Verwandtschaft präsentieren, werde ich jetzt hier auch niedergemacht?! Leute, wir hatten Glück, in dem Alter nicht während einer Pandemie aufzuwachsen!"

Verfasser wird kritisiert

Aufgrund der Beleidigungen musste sich auch der ursprüngliche Verfasser des Tweets erneut melden. Er antwortet auf sein Video: "Diskussionen sind richtig und wichtig. Hass und Beleidigungen sind kacke. Hinter Ida wie auch hinter jedem Profil hier stecken Persönlichkeiten. Bleibt sachlich!"

Für seine Reaktion wird der Tweet-Verfasser kritisiert. Ein Nutzer schreibt: "Erst einen Teenager mit Kommentar der Lächerlichkeit preisgeben und dann plötzlich Sachlichkeit einfordern, wenn die zu erwartenden beleidigenden Kommentare kommen." Weiter antwortet ein Nutzer: "Also tut mir leid, aber du hast explizit einen Schnipsel eines Interviews genommen, um diesen mit einem abwertenden Kommentar versehen ins Internet zu stellen und eine junge Frau an den Pranger zu stellen. Du bist der Letzte, der hier irgendwas über Sachlichkeit sagen sollte."

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