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Frauen-Beschäftigung: Österreich Musterschüler!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

In Österreich arbeiten mehr Frauen als in vielen anderen Ländern Europas. Die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen lag 2012 hierzulande bei 70,3 Prozent und damit deutlich höher als der Schnitt der 28 EU-Staaten (62,3 Prozent). Am häufigsten hatten Frauen in Schweden (76,8), Finnland (72,5), Dänemark (72,2) und den Niederlanden (71,9) einen Job.

als in vielen anderen Ländern Europas. Die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen lag 2012 hierzulande bei 70,3 Prozent und damit deutlich höher als der Schnitt der 28 EU-Staaten (62,3 Prozent). Am häufigsten hatten Frauen in Schweden (76,8), Finnland (72,5), Dänemark (72,2) und den Niederlanden (71,9) einen Job.

Auch Deutschland lag mit 71,5 Prozent vor Österreich. In Griechenland (45,2) und Malta (46,8) war nicht einmal jede zweite Frau in der Altersgruppe berufstätig, geht aus Daten des EU-Statistikamts Eurostat hervor. Niedrig war die Frauenerwerbstätigkeit auch in Kroatien (50,2) und Italien (50,5).

Dennoch sehr viele Teilzeitjobs

Die Erwerbstätigenquote allein sagt nichts über die Qualität der Jobs oder das Einkommen aus. In Österreich und auch anderen Ländern stieg die Erwerbsbeteiligung von Frauen vor allem wegen der vielen Teilzeitjobs in Niedriglohnbranchen wie dem Handel oder Tourismus.

2002 arbeiteten in Österreich 35,3 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren Teilzeit, aktuell sind es bereits 44,9 Prozent. Zum Vergleich: Die Männer-Teilzeitquote beträgt 9 Prozent, nach 4,7 Prozent 2002. Und: Mehr als acht von zehn Teilzeitbeschäftigten in Österreich sind Frauen. Ähnlich ist die Situation in Deutschland, wo zwei von drei sogenannten Minijobbern weiblich sind.

Extreme Diskrimierung beim Gehalt

. Laut jüngster EU-Statistik war das Lohngefälle nirgends in der Union so groß wie in Estland (27,3 Prozent) und Österreich (23,7 Prozent). Im EU-Schnitt verdienen Frauen 16,2 Prozent weniger als Männer. Sie arbeiten daher rechnerisch 59 Tage im Jahr unentgeltlich. Musterland ist hier Slowenien, wo der Unterschied nur 2,3 Prozent beträgt.

Frauenanteil steigt bei Wiener Linien

Langsam aber stetig steigt der Frauenanteil zum Beispiel auch bei den Wiener Linien. Im Bereich U-Bahn, in dem Fahrerinnen, Leitstellenbedienstete und Stationsaufseherinnen zusammengefasst sind, sind mittlerweile 25 Prozent der Angestellten weiblich.

Zählt man alle Bereiche des Fahrbetriebs (U-Bahn, Bus und Straßenbahn) zusammen, ist mittlerweile jede achte Beschäftigte eine Frau. Die Wiener Linien freuen sich über den wachsenden Frauenanteil und setzen Maßnahmen, um mehr Frauen für das Unternehmen und technische Berufe zu begeistern.

Seit 1970 sind bei den Wiener Linien (Wiener Stadtwerke-Verkehrsbetriebe) Frauen als Straßenbahnfahrerinnen im Einsatz. 1992 trat sowohl die erste U-Bahnfahrerin als auch die erste Buslenkerin ihren Dienst an.