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Frauen kämpfen für Still-Emoji

Heute Redaktion
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Bild: Emojipedia

Stillende Mütter ärgern sich schon lange, weil es im Emoji-Universum lediglich den Schoppen gibt. Jetzt scheint das Symbol fürs Geben der Brust so nah wie nie.

Erst kürzlich machte eine Abgeordnete in Island Schlagzeilen, weil sie ihr Baby während einer Rede stillte. Die Meinungen darüber gingen weit auseinander. Stillen scheint für viele ein Tabu-Thema zu sein, das lediglich in den heimischen vier Wänden einen Platz findet.

Vielen Müttern geht das gegen den Strich. Sie fordern unter anderem in den sozialen Medien die Entabuisierung und mehr Verständnis für die "natürlichste Sache der Welt" – und deshalb auch schon länger ein Emoji für das Geben der Brust.
Krankenschwester stellt Antrag

Eine Britin könnte bald als die Mutter des Still-Symbols gelten: Rachel Lee hat einen entsprechenden, achtseitigen Antrag bei Unicode Inc., der gemeinnützigen Organisation, die für die Standardisierung von Zeichen über verschiedene Plattformen hinaus zuständig ist, eingereicht.

Darin schreibt die Krankenschwester, dass das Still-Emoji als "Ergänzung zum bereits existierenden Schoppen und zur Vervollständigung der Familien-Symbole" eingeführt werden sollte. Und dass das Fehlen eines Still-Emojis eine Lücke im Unicode Standard darstelle, welche die Relevanz des Brustgebens in Kulturen rund um die Welt ignoriere.

Der Antrag wurde laut Unicode angenommen und wird bei der nächsten Sitzung im November zur Abstimmung gebracht. Gleichzeitig schafften es fünf weitere Emojis in die engere Wahl: eine meditierende Frau und ein Mann, ein Bergsteiger, eine Meerjungfrau sowie eine Mandel, eine Kokosnuss und ein englischer Pie. Sollten diese angenommen werden, erscheinen sie voraussichtlich im Sommer 2017.