Österreich

Frauen kochen und lesen, Männer essen und sporteln

Eurostat hat am Mittwoch eine Studie über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die in EU-Ländern leben, herausgegeben.

Heute Redaktion
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Frauen kochen, putzen, kümmern sich um die Kinder und ziehen früher von Zuhause aus. Männer treiben mehr Sport, haben ein höheres Einkommen, trinken öfters Alkohol und essen weniger Obst und Gemüse. Knapp zusammengefasst sind das die Ergebnisse einer neuen EU-Studie, die das Leben von männlichen und weiblichen EU-Bürgern untersucht.

Haushaltsarbeit nach wie vor weiblich

Im Jahr 2016 übernahmen in der EU 92 Prozent der 25- bis 49-jährigen Frauen mit Kindern unter 18 Jahren täglich die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder, aber nur 68 Prozent der Männer. Im Vergleich der Mitgliedstaaten wurden die größten Unterschiede zwischen Frauen und Männern in Griechenland (95 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer) und Malta (93 Prozent bzw. 56 Prozent) beobachtet. Die geringsten Unterschiede gab es in Schweden (96 Prozent der Frauen und 90 Prozent der Männer) und Slowenien (88 Prozent bzw. 82 Prozent).

Bei Hausarbeit und Kochen sind die Unterschiede noch größer: Im Jahr 2016 kümmerten sich 79 Prozent der Frauen in der EU täglich um das Kochen und/oder die Hausarbeit, verglichen mit 34 Prozent der Männer.

Ziel der digitalen Publikation "Das Leben von Frauen und Männern in Europa – Ein statistisches Porträt" ist ein Vergleich der Lebenswelten von Frauen und Männern. Herausgegeben wurde die Studie von "Eurostat". Hier geht's zur Studie >>>

Gender Pay Gap: Enormer Unterschied in Österreich

Der Vergleich der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zeigt, dass Frauen im Jahr 2015 in der EU durchschnittlich 16,3 Prozent weniger verdienten als Männer. Dieser geschlechtsspezifische Verdienstabstand variierte aber von Land zu Land deutlich. Die größten Unterschiede zeigten sich in Estland (26,9 %), in der Tschechischen Republik (22,5 %), in Deutschland (22,0 %) und in Österreich (21,7 %). Die geringsten Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern wurden hingegen in Luxemburg und Italien (je 5,5 %) beobachtet.

Mehr alleinerziehende, weniger alleinlebende Frauen

Bei einem Blick auf die Lebensformen von Frauen und Männern zeigen sich ebenfalls große Unterschiede: So lebten im Jahr 2016 in der EU 7,7 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren allein mit Kindern, gegenüber 1,1 Prozent der gleichaltrigen Männer. Der Anteil von Single-Haushalten (Alleinlebende ohne Kinder) in derselben Altersgruppe betrug bei den Frauen 9,5 Prozent, während es bei den Männern 16,1 Prozent waren.

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