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Freundin gefoltert und nackt auf die Straße gelegt

Ein 25-Jähriger soll seine Freundin verprügelt, vergewaltigt und danach schwer verletzt auf die Straße gezerrt und zwischen Autos abgelegt haben.

Amra Duric
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Der Täter wurde vor den Richter geführt.
Der Täter wurde vor den Richter geführt.
Denise Auer

Wohl nur duch Passanten, die zufällig mit ihrem Hund spazieren waren, konnte das Leben einer jungen Wienerin gerettet werden. Die 26-Jährige soll vergangenen Oktober von ihrem Freund Marcel M. in Wien-Wieden mit K.O-Tropfen betäubt, missbraucht und fast totgeprügelt worden sein. Heute stand der 25-Jährige wegen versuchten Mordes, Vergewaltigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt vor Gericht.

Gewürgt, getreten und mit Fernbedienung gefoltert

Laut Staatsanwaltschaft soll Marcel M., als er am Abend des 11. Oktober 2019 in seine Wohnung in Wien-Wieden kam, sofort auf die 26-Jährige losgegangen sein. Mit "unglaublicher Brutalität" soll er seiner Freundin mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sie gewürgt, immer wieder gepackt, getreten und schlussendlich mit einer Fernbedienung gequält haben. Sein Mitbewohner soll die Schläge und das Wimmern der Frau gehört haben, kam ihr aber aus Angst vor dem Angeklagten nicht zu Hilfe.

Spaziergänger fand Frau blutüberströmt und nackt auf der Straße

Nach dem Martyrium packte der 25-Jährige laut Anklage seine nackte und verletzte Freundin an den Füßen und schleifte sie durch das Stiegenhaus auf die Straße. Dort legte er die blutüberströmte 26-Jährige zwischen zwei Autos ab und ging wieder in seine Wohnung. Kurz vor Mitternacht entdeckte ein Passant, der mit seinem Hund spazieren war, das Opfer und rief sofort die Rettung. Vor Gericht erklärte der Zeuge erschüttert, die Frau wäre "wie ein Müllsack entsorgt" worden.

Die fatalen Folgen der Tortur: Die 26-Jährige erlitt laut dem medizinischen Sachverständigen einen Nasenbeinbruch, Verletzungen im Intimbereich, eine Schädelprellung, Blutungen im Kieferbereich und musste künstlich beatmet werden. Wäre das Opfer nicht vom Spaziergänger entdeckt worden, wäre es möglicherweise am eigenen Blut erstickt. 

Dass er seiner Freundin so schwere Verletzung zugefügt haben soll, konnte sich der Angeklagte vor Gericht nicht erklären und beteuerte, dass er einen "Filmriss" durch Alkohol und Drogen gehabt hätte. Auch an die Festnahme, bei der Marcel M. Polizisten getreten, beschimpft und geschlagen hatte, kann er sich laut eigener Aussage kaum erinnern. Laut Gutachten sei der 25-Jährige allerdings nur mittelgradig berauscht gewesen. Marcel M., der bereits das achte Mal vor Gericht sitzt, stellt laut psychiatrischem Gutachten eine Gefahr für die Allgemeinheit dar und würde, ohne therapeutische Begleitmaßnahmen, die im Maßnahmenvollzug gewährleistet sind, erneut eine so grauenvolle Tat begehen.