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Frist läuft ab! Liensberger droht ein Jahr ÖSV-Sperre

Heute Redaktion
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Katharina Liensberger hat Ärger mit dem Ausrüster.
Katharina Liensberger hat Ärger mit dem Ausrüster.
Bild: GEPA-pictures.com

Das Theater rund um Slalom-Ass Katharina Liensberger nimmt kein Ende. Bis zum 15. November hat der ÖSV der Vorarlbergerin eine Frist gesetzt. Entscheidet sie sich bis dahin, den Ausrüster-Bedingungen zuzustimmen, darf sie wieder an den Start gehen. Wenn nicht, folgt eine Sperre von mindestens einem Jahr.

Nachdem die 22-Jährige nicht - wie vereinbart - in der Woche vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden den unterschriebenen Vertrag mit der neuen, alten Skifirma Rossignol beim Austria Ski Pool vorlegte, war Liensberger aus dem ÖSV-Aufgebot gestrichen worden. Der Grund: Alle ÖSV-Athleten müssen gültige Materialverträge haben.

Um ihr doch noch ein konkurrenzfähiges Setup zu liefern, hatte der ÖSV Edi Unterberger, den früheren Servicemann von Marcel Hirscher, für Liensberger abgestellt, doch die Vorarlbergerin kam nicht zum Training nach Sölden. "Nicht einmal für Marcel Hirscher wurde so ein Aufwand betrieben wie in den letzten Wochen für sie", ärgerte sich ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher.

Am 23.11. steht der Slalom in Levi auf dem Programm. Liensberger will an den Start gehen, zögert aber noch immer. Aktuell hat sich die Vorarlbergerin neue Berater an ihre Seite geholt. Laut Austria Ski Pool gibt es aber "nichts zu verhandeln", wie Geschäftsführer Reinhold Zitz betont.

Der Materialstreit um Liensberger

Liensberger hatte im Sommer den Materialwechsel von Rossignol zu Käste geplant. Die Vorarlberger Skifirma kehrt nach 22 Jahren in den Weltcup zurück, wollte Liensberger als neuen Star. Das Problem dabei: Kästle produziert keine Skischuhe. Liensberger wollte, wie bisher, mit Lange-Schuhen fahren. Doch Lange ist Teil des Rossignol-Konzerns, deshalb legten sich die Franzosen quer. Ein Deal mit Dalbello kam nicht zustande, weil die Dalbello kein passendes Paket schnüren konnte.

So muss Liensberger zu Rossignol zurückkehren, wenn sie in der laufenden Saison noch ein Rennen fahren möchte. Die Franzosen wollen allerdings, dass die 22-Jährige einen Zweijahresvertrag unterschreibt. Das will Liensberger nicht.

Und Kästle? Aufgrund der Streitigkeiten kündigte der Austria Ski Pool den Vierjahresvertrag mit der Vorarlberger Skifirma mit April 2021. Dass nun ein ÖSV-Star auf Kästle wechselt, ist quasi ausgeschlossen.