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Für Familie wie Heroin 20-Jähriger geht heimlich impfen

Ein 20-jähriger Oberösterreicher entschied sich jetzt für den Stich. Seine Angehörigen dürfen nichts davon erfahren, denn sie sind strikt dagegen.

Clemens Pilz
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Obwohl seine Familie aus Impfgegnern besteht, ließ sich ein 20-jähriger nun heimlich impfen.
Obwohl seine Familie aus Impfgegnern besteht, ließ sich ein 20-jähriger nun heimlich impfen.
Getty Images/iStockphoto

"Für meine Mutter wäre das, als würde ich mir vor ihren Augen Heroin spritzen", sagt Robert S. (Name geändert). "Mit anderen Worten, sie wäre sehr schockiert." Der 20-Jährige aus Oberösterreich ließ sich nun mit dem Biontech–Pfizer Vakzin gegen Corona impfen – und das, obwohl seine gesamte Familie die Impfung strikt ablehnt.

Schon seit kleinauf war S., der noch bei seinen Eltern wohnt, ungeimpft. "Eine Kinderärztin hat das damals meiner Mutter eingeredet. Die Angst vor dem Impfen hat sich dann von ihr aus in meiner ganzen Familie verbreitet." Heute setze die Verwandtschaft auf Alternativmedizin wie Homöopathie und Lichttherapie und hänge Verschwörungstheorien über große Pharmakonzerne an.

"Meine Verwandten informieren sich in erster Linie auf Telegram. Dort gibt es ganze Internet-Fernsehsender, die gegen die Impfung mobilisieren und Horrorgeschichten von schwersten Nebenwirkungen erzählen", so der Student. Er sei in letzter Zeit regelmäßig von seinen Angehörigen mit Artikeln und Falschinformationen über das "Jaukerl" bombardiert worden. "Bis ich dann gesagt habe, jetzt ist es vorbei mit dieser irrationalen Angst in meinem Leben." Der Oberösterreicher informierte sich auf eigene Faust, paukte internationale Studien, bildete sich eine eigene Meinung – und entschloss sich am Ende für die Impfung.

Keine Nebenwirkungen

Der Stich selbst ging dann unspektakulär über die Bühne, er habe weder die Nadel, noch Nebenwirkungen gespürt. "Nur beim Warten sind mir wieder die ganzen Verschwörungstheorien durch den Kopf gegangen. So funktioniert diese Propaganda, sie schürt Angst im Unterbewusstsein." Im Nachhinein ist S. froh, sich für die Impfung entschieden zu haben. Seine Familie werde er darüber aber im Dunkeln lassen, denn deren Überzeugungen seien tief verankert: "Jeder sagt mir, ich soll sie konfrontieren. Aber das ist, als würdest du einem Gläubigen erzählen, es gebe keinen Gott."

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