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Garics: "Sie wissen nicht, wohin mit den Leichen"

Ex-ÖFB-Teamspieler György Garics spricht über die schreckliche Lage in Italien, das vom Ausbruch des Coronavirus hart getroffen wurde.

Heute Redaktion
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György Garics im ÖFB-Dress.
György Garics im ÖFB-Dress.
Bild: GEPA-pictures.com

Covid-19 trifft Norditalien mit voller Härte. Das Gesundheitssystem ist mit den Tausenden Erkrankungsfällen überfordert. Mittlerweile ist die Zahl der italienischen Todesfälle in der Folge einer Coronavirus-Infektion auf mehr als 2000 geklettert.

Ein österreichischer Ex-Teamspieler erlebt die Krise hautnah mit. György Garics hat seine aktive Karriere 2017 beendet. Er lebt mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn (16) in Bologna.

Deutliche Worte

Der 36-Jährige schilderte der "APA" die erschreckenden Zustände in seiner Wahlheimat: "Sie wissen nicht einmal mehr, wo sie die Leichen hinlegen sollen. Da kriegt man Gänsehaut."

Garics versichert, er sei nie "mediengeil" gewesen. Aber in der derzeitigen Situation will er seine Bekanntheit nützen, um ein Bewusstsein für den Ernst der Lage zu schaffen. Österreich soll nicht in dieselbe Situation kommen, "dass die Ärzte überlegen müssen, wen sie behandeln und wen nicht".

Der Wahl-Italiener ärgert sich über Menschen, die die Lage unterschätzen, sich immer noch treffen. Sein Appell: "Ich will keine Angst oder Panik verbreiten, sondern Eigenverantwortung einfordern. Man muss so wenig Kontakt wie möglich zu anderen Menschen haben, um die Verbreitung des Virus zu verhindern."

"Ich habe den Eindruck, die größte Sorge in Österreich ist der wirtschaftliche Bereich. Klar, jeder braucht etwas zu essen und so weiter, aber wir müssen jetzt schauen, den anderen zu helfen."

Nach Garics' Abschied von Rapid 2006 hatte er mit einem kurzen Abstecher nach Darmstadt bis Jänner 2017 in Italien gespielt. Seine Stationen: Napoli, Atalanta Bergamo, Bologna, Imolese.