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Alles richtig gemacht, aber Gast straft Kellnerin ab

Der Lokalbesucher strafte seine Kellnerin mit einem winzigen Trinkgeld ab, obwohl sich der Grund seines Unmuts gänzlich ihrer Kontrolle entzog.

Roman Palman
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Ein Mann bezahlt eine Restaurant-Rechnung mit Karte. Symbolbild
Ein Mann bezahlt eine Restaurant-Rechnung mit Karte. Symbolbild
iStock/Ridofranz

Als Ali Silverhus nach der Bezahlung ihres Gastes auf die Rechnung blickte, traute sie ihren Augen kaum: Der Mann hatte sie mit einem nahezu lächerlichen Trinkgeld von nur 5 Cent abgespeist – und das obwohl er während seines gesamten Aufenthalts in dem Lokal in Lincoln, Nebraska, keine Beschwerden geäußert und sich die junge Frau keinen Patzer geleistet hatte.

Der Grund war ein ganz anderer, wie der Kunde mit einer handschriftlichen Notiz auf dem Kassabon enthüllt: "Werdet die Masken los, dann fällt das Trinkgeld höher aus", schrieb er auf den Zettel. 

Dabei hat Ali Silverhus, die täglich lange Wege zwischen Küche und Kundentischen zurücklegen muss, in diesem Punkt gar keine Wahl. Seit 20. Juli gilt in allen Restaurants des US-Bundesstaats aufgrund der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht für die Bediensteten. Gäste selbst müssen diese allerdings nicht tragen. 

Trinkgeld wichtig für Angestellte

Warum die Maskenpflicht – die ihn ja gar nicht betrifft – dem Kunden so sauer aufstieß, blieb offen. Kein Wunder, dass die junge Frau nun ihrerseits ziemlich angefressen ist. Ihr Foto der Aufreger-Rechnung hat auf Twitter einen richtigen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Wegen der geringen Stundenlöhne für Kellner in den USA, sind diese für sie nahezu überlebenswichtig. Ohne dieses haben die meisten von ihnen mit ihrem Einkommen kein Auskommen.