Österreich

Gastro-Job nicht gefragt

Heute Redaktion
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Kaum zu glauben, aber wahr: In Niederösterreich stehen 474 offenen Lehrstellen 1632 Lehrstellensuchende gegenüber – trotzdem bleibt im Handel etwa jede dritte, in der Gastronomie jede vierte Stelle unbesetzt! Gründe: zu geringe Flexibilität, aber auch mangelnde Qualifikation. Dazu kommen Image- und Arbeitszeitprobleme.

Während Politik („Nur keine Panikmache!“), Wirtschaftskammer („Lehrstellenmarkt funktioniert nicht wie Arbeitsmarkt!“), AMS („Das Angebot ist zu einseitig!“) und Arbeiterkammer („Brauchen mehr Ausbildungsplätze!“) heiße Tipps austauschen, sprechen die Zahlen für sich: 145 der vakanten 474 Lehrstellen entfallen auf die Gastronomie, ein Plus von 21 Prozent zum Vorjahr; 88 auf den Einzelhandel, ein Plus von 76 Prozent!

Jugendliche fürchten unbequeme Arbeitszeiten

Billa-Vorstand Volker Hornsteiner kritisiert unisono mit dem AMS, dass viele Lehrstellensuchende den Einzelhandel als Notlösung sehen würden: „Wir suchen aber keine Regaleinschlichter auf Lebenszeit, sondern die Führungskräfte von morgen!“

Ähnlich die Situation in der Gastronomie, wo oft unbequeme Arbeitszeiten hinzukommen. Was Wirte-3100-Chef Leo Graf aus St. Pölten bestätigt. Er nimmt aber die Lehrherren in die Verantwortung: „Bei mir hat noch jeder den Lehrabschluss gemacht. Man muss halt helfen und dahinter sein!“

Karl Müllauer