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GB-Wahl: Cameron erzielt absolute Mehrheit

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der britische Premier David Cameron hat die Wahlen in Großbritannien klar gewonnen. So klar, dass die anderen Kandidaten Konsequenzen zogen und im Laufe des Freitagvormittags reihenweise zurücktraten.

Meinungsforscher hatten noch das knappste Wahlergebnis seit Jahrzehnten vorausgesagt – bis zuletzt war unklar, ob Premier David Cameron (Konservative) oder sein Herausforderer Ed Miliband (Labour) die Wahl gewinnt.

Die Auszählungen brachten dann ein recht deutliches Ergebnis: Mit 325 von 650 Sitzen hat Cameron quasi die absolute Mehrheit im britischen Unterhaus - vier Sitze bleiben traditionell unbesetzt. Der einen Freud, des anderen Leid: Der Sieg Camerons bedeutet für seinen größten Herausforderer Miliband eine herbe Niederlage. Der Vorsitzende der Labour Party trat Freitagmttag  zurück, nachdem er die volle Verantwortung für die erlittene Wahlschlappe übernommen hatte.

Vizeregierungschef Nick Clegg, bisheriger Koalitionspartner von Cameron, zog bereits früher Konsequenzen und trat am Vormittag als Parteichef zurück. Die Wahlergebnisse seien "vernichtend", so Clegg vor seinen Anhängern. Auch UKIP-Führer Nigel Farage warf das Handtuch.

Schottland mit eindeutigem Ergebnis

Einen wahren Erdrutschsieg dürfte hingegen die Unabhängigskeitspartei SNP in Schottland gefeiert haben. Laut den Hochrechnungen konnte sie erstaunliche 58(!) von 59 Sitzen erobern. Parteichefin Nicola Sturgeon selbst gab sich abwartend und schrieb auf Twitter, dass "58 Sitze unwahrscheinlich seien".

Steigen Briten aus EU aus?

Cameron hatte im Fall einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union angekündigt. Möglicherweise hat er deshalb so gut bei der britischen Wahl abgeschnitten.