Oberösterreich

Gebührenstopp bringt 150 Euro mehr im Börsel

Mit einem Gebührenstopp reagiert das Land Oberösterreich auf die Teuerungswelle. Die Preise für Kanal und Wasser werden 2023 nicht erhöht.

Tobias Prietzel
Die Preise für Kanal und Wasser werden in Oberösterreich 2023 nicht erhöht.
Die Preise für Kanal und Wasser werden in Oberösterreich 2023 nicht erhöht.
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"Eine Erhöhung der Gebühren hätte in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt eine Zusatzbelastung von rund 150 Euro ergeben", rechnen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) sowie die Landesrätinnen Michaela Langer-Weninger (ÖVP) und Birgit Gerstorfer (SPÖ) vor.

Die zusätzlichen Kosten seien den Oberösterreichern aktuell nicht zuzumuten, so die Politiker. "Leben in Oberösterreich und seinen 438 Gemeinden und Städten soll für unsere Familien, jungen Erwachsenen sowie Seniorinnen und Senioren leistbar bleiben."

Grüne pochen auf "aktive Unterstützung"

Kritik am Gebührenstopp kommt von den Grünen: "Statt einen Verzicht als beherzte Reaktion zu verkaufen, sollten die Verantwortlichen endlich ihre Verantwortung für die Oberösterreicher übernehmen und mit aktiver Unterstützung beginnen", so Klubobmann Severin Mayr. Oberösterreich sei das einzige Bundesland ohne eigenes Entlastungspaket.

Andere Bundesländer hatten zuletzt Gebührenerhöhungen für kommendes Jahr angekündigt. Angesichts der massiven Teuerung fiel die Kritik daran in allen Fällen besonders harsch aus.

Kritik an Erhöhung in Wien

Steigende Gebühren in der Bundeshauptstadt waren auch eines der beherrschenden Themen beim ORF-Sommergespräch am Montagabend: SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner räumte ein, dass es auf den ersten Blick nicht gut zusammenpasse, vom Bund ein Anti-Teuerungspaket zu fordern und gleichzeitig im rot regierten Wien die Abgaben zu erhöhen.

Auf den zweiten Blick sehe man jedoch, dass die Gebühren etwa in Graz 40 Prozent höher seien als in Wien. Die Hauptstadt habe immer noch die zweitniedrigsten Gebühren aller Landeshauptstädte, so Rendi-Wagner.