Von Polizei erschossen

"Geh ins Valhalla" – Macheten-Mann machte Schock-Ansage

Ein Polizist schoss am 5. Jänner in Bad Sauerbrunn einen mit einer Machete bewaffneten 55-Jährigen. Immer mehr Details deuten auf "Suicide by Cop".

Christian Tomsits
"Geh ins Valhalla" – Macheten-Mann machte Schock-Ansage
Der getötete Macheten-Mann mit seiner Frau auf einer gemeinsamen Urlaubsreise.
privat

Im Fall um einen erschossenen Schauspieler im Burgenland gibt es neue Details: Die Frau des Opfers Erec O. (55) soll den Tobenden vor der tödlichen Eskalation in dem gemeinsamen Mietshaus in Bad Sauerbrunn (Bgld.) gefilmt haben. Auf einem der Videos hört man den Macheten-Mann angeblich rufen. "Odin und Freyer teilen sich die Gefallenen. Ich werde dem 1. Polizisten, der bei der Tür hereinkommt, die Ehre erweisen, ins Valhalla (Himmel der Vikinger, Anm.) zu gehen". Der 55-jährige Fan nordischer Sagen brüllte demnach seine Gattin (60) an, bevor er sich aus einem Schuppen eine Machete holte und den Notruf wählte.

Am Hörer soll er Beamten gedroht haben. "Ich bin militant und hochgefährlich. Kommen Sie bewaffnet. Und wenn es mich das Leben kostet, was sicherlich der Fall sein wird." – ein weiteres Indiz, das auf einen sogenannten "Sucide by Cop", also das bewusste Provozieren einer tödlichen Eskalation mit Einsatzkräften, hindeutet.

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Der polizeilichen Aussage der Witwe nach, war ihr Ehemann bekanntermaßen psychisch krank. Der Cannabis-Aktivist und Schauspieler hatte immer wieder mit großen gesundheitlichen Krisen zu kämpfen und habe sich schon 2020, 2021 in Therapie begeben müssen – mit mäßigem Erfolg. 

Die Machete im Garten des Hauses, wo es zur tödlichen Schussabgabe kam.
Die Machete im Garten des Hauses, wo es zur tödlichen Schussabgabe kam.
zVg

In der Ehe entstanden starke Spannungen. Der 55-Jährige soll auch hinterfragt haben, ob sein Leben noch überhaupt einen Sinn habe. Wie "Heute" nun in Erfahrung bringen konnte, rastete er an besagtem Tag über eine kaputte Kaffeemaschine aus und begann eine Zuckerdose herumzuwerfen. Dann habe der Mann eine Machete aus dem Garten geholt und das Mobiliar zerlegt. Von Beamten festgestellte Einschnitte in Einrichtungsgegenständen vor Ort belegen das.

Star-Anwalt Niki Rast verteidigt Polizist, gegen den ein Mordverfahren anhängig ist.
Star-Anwalt Niki Rast verteidigt Polizist, gegen den ein Mordverfahren anhängig ist.
Denise Auer

Als die Polizisten erstmals zum Einsatzort kamen, soll der Macheten-Mann vor dem Haus seine riesige Klinge der Frau von hinten auf die Schulter gelegt haben. Dabei habe der scharfe Teil der Klinge zwar vom Hals weg gezeigt, doch aus der Entfernung war das für die Einsatzkräfte wohl kaum erkennbar. Nachdem der Mann nicht kooperiert oder auf gelindere Mittel wie Pfefferspray reagiert hatte, drückte einer der Beamten mit seiner Dienstwaffe ab und traf den Mann tödlich im Bauch.

Seither laufen Ermittlungen wegen Mordes gegen den Polizisten, Top-Anwalt Niki Rast vertritt ihn im Verfahren. "Die Witwe versucht die Schuld am Tod ihres Mannes in die Schuhe zu schieben, übergeht aber dabei Beweise", sagt Rast, der auf eine rasche Einstellung des Verfahrens gegen seinen Mandanten hofft. Die Unschuldsvermutung gilt.

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