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Geisel-Befreiung endet in Somalia in Blutbad

Heute Redaktion
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Bild: MAXPPP

In Somalia ist die gewaltsame Befreiung einer französischen Geisel gescheitert und hat in einem Blutbad geendet. Präsident Francois Hollande gestand am Samstagabend den Misserfolg der Aktion ein. Der Einsatz sei erfolglos gewesen, heißt es in einer Erklärung Hollandes. Ein französischer Soldat starb, ein zweiter gilt seither als vermisst. Zudem sei die Geisel "ohne Zweifel" hingerichtet worden.

In Somalia ist die gewaltsame Befreiung einer französischen Geisel gescheitert und hat in einem Blutbad geendet. Präsident Francois Hollande gestand am Samstagabend den Misserfolg der Aktion ein. Der Einsatz sei erfolglos gewesen, heißt es in einer Erklärung Hollandes. Ein französischer Soldat starb, ein zweiter gilt seither als vermisst. Zudem sei die Geisel "ohne Zweifel" hingerichtet worden.

Gemäß Angaben des Verteidigungsministeriums seien beim nächtlichen Einsatz in Bulomarer, im Süden des Landes, 17 "Terroristen" getötet worden. Die Islamisten hätten den Angriff durch ihre "Kompromisslosigkeit" provoziert, indem sie dreieinhalb Jahre lang Verhandlungen verweigert und die Geisel Denis Allex unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten hätten.

Die islamistische Shabaab-Miliz wies die Angaben zum Tod der Geisel zurück. Die französischen Streitkräfte hätten mit Helikoptern ein Haus angegriffen, in dem sich Allex gar nicht aufgehalten habe. Er sei am Leben, über sein Schicksal solle nun "innerhalb zweier Tagen" entschieden werden, hieß es in einer Mitteilung.

"Wir wissen nicht genau, was geschehen ist, weil der Angriff in der Nacht erfolgte", sagte ein Einwohner Bulomarers. "Aber heute Morgen haben wir mehrere Leichen gesehen, darunter auch einen Weißen."

Nach seinen Angaben wurden beim Einsatz auch drei Zivilisten getötet. Laut mehreren weiteren Zeugen waren am Angriff etwa 110 Kilometer südlich der somalischen Hauptstadt Mogadischu vier Helikopter beteiligt.

Denis Allex, womöglich ein Deckname, war am 14. Juli 2009 gemeinsam mit einem Berufskollegen entführt worden. Dem Kollegen gelang später die Flucht. Offiziellen Angaben zufolge waren die beiden Männer an der Ausbildung der somalischen Polizei und der Präsidentengarde beteiligt.

In Afrika befinden sich zurzeit neun Franzosen in den Händen islamistischer Entführer. Die Shabaab-Miliz verlor in Somalia in den vergangenen Monaten stark an Einfluss, kontrolliert aber noch immer Teile des Südens und des Zentrums des ostafrikanischen Landes.

APA/red.