Wirtschaft

Geldwäsche-Skandal: Rekordstrafe für Großbank

Heute Redaktion
Teilen

Die britische Großbank HSBC kann den Geldwäsche-Skandal in den USA gegen Zahlung einer Rekordstrafe beilegen. Die US-Behörden haben sich mit der Bank auf die Summe von 1,92 Mrd. US-Dollar (1,5 Mrd. Euro) geeinigt, wie das Geldhaus am Dienstag in London mitteilte.

Die britische Großbank HSBC kann den Geldwäsche-Skandal in den USA gegen Zahlung einer Rekordstrafe beilegen. Die US-Behörden haben sich mit der Bank auf die Summe von 1,92 Mrd. US-Dollar (1,5 Mrd. Euro) geeinigt, wie das Geldhaus mitteilte.

Dies ist die höchste Strafsumme, die ein Unternehmen wegen Geldwäschevorwürfen bisher bezahlen musste. Konkurrent Standard Chartered muss wegen unerlaubter Geschäfte mit Iran insgesamt 667 Mio. Dollar zahlen. Der niederländische Konzern ING musste wegen vergleichbarer Vorwürfe 619 Mio. Dollar aufwenden. Strafen in dieser Größenordnung sind sonst allenfalls bei Kartellverstößen üblich.

Am Markt wurde die Strafe relativ gelassen aufgenommen. Die HSBC-Aktie gab am Vormittag 0,3 Prozent auf 639,20 Pence nach. Die Rekordstrafe war erwartet worden - bereits in der vergangenen Woche hatte es Spekulationen darüber gegeben. "Die Entscheidung nimmt Unsicherheit von dem Papier", sagte ein Händler.

Die USA hatten der Bank vorgeworfen, über Jahre hinweg Geldwäsche unterstützt zu haben. Aus Ländern wie Mexiko, Iran und Saudi-Arabien sollen HSBC-Filialen Milliarden in die USA transferiert und Drogenhändlern sowie Finanzierern des Terrorismus in die Hände gespielt haben.

Die britische Bank hatte im Sommer schwere Fehler eingeräumt und auch personelle Konsequenzen gezogen. So musste der Chefaufseher über die Unternehmenskultur ("Head of Compliance"), David Bagley, zurücktreten. "Wir akzeptieren die Verantwortung für unsere Fehler in der Vergangenheit", sagte Unternehmenschef Stuart Gulliver.