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Gender-Pricing: Frauen zahlen mehr als Männer

Für Dienstleistungen wie Friseurbesuche und Drogerieeinkäufe zahlen Frauen deutlich mehr als Männer, wie eine neue Untersuchung zeigt.

Heute Redaktion
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Nicht nur beim Frseur zahlen Frauen deutlich mehr als Männer. Wo Gender Pricing noch vorkommt.
Nicht nur beim Frseur zahlen Frauen deutlich mehr als Männer. Wo Gender Pricing noch vorkommt.
Bild: iStock

Sei es der Besuch beim Friseur, die Kosten für Reinigungsprodukte oder der Einkauf im Drogeriemarkt - Produkte für Frauen sind deutlich preisintensiver gereiht als ihre männlichen Pendants.

Dass Frauen in vielen Bereichen mehr zahlen als Männer, ist kein österreichisches, sondern ein internationales Phänomen. Wie es zu diesem "Gender Pricing" kommt, ist nicht immer ganz nachzuvollziehen.

Ökonomin Karin Schönpflug und ihre Kollegin Viktoria Eberhardt wollten es genauer wissen und führten in einer Studie zu Gender-Pricing eine telefonische Befragung von 450 Friseursalons und 80 Textilreinigungen durch.

Daneben verglichen sie die Preise von Onlineshops von DM, Bipa, Douglas und Marionnaud miteinander. Die Preisspannen für Produktkategorien wie Pflegeprodukte, Duschgels, Rasierklingen, Shampoos, Bodylotions und Augenpflegeartikel wurden dabei analysiert.

Eine Bluse kostet doppelt so viel wie ein Hemd

In fast allen Textilreinigungen kostet die Reinigung einer einfachen Baumwollbluse um rund 2,20 Euro mehr als ein Baumwollhemd. Frauen bezahlen dort mehr als das Doppelte. Diese Kluft wird damit begründet, dass Hemden maschinell gebügelt werden, was bei Blusen nicht möglich sei.

In 87 Prozent der Friseursalons zahlen Frauen mehr. Die Salons verlangen elf Euro mehr für Waschen, Schneiden, Trocknen bei kurzem Haar.

Mehr Forschung und andere Inhaltsstoffe bei Kosmetik



Bei Körperpflege muss eine Frau pro Packung neun Euro mehr hinlegen. In den beliebtesten Kategorien sind es um acht Euro weniger, weil Frauen auf billigere Anbieter ausweichen. Nur bei Rasierprodukten zahlen Männer deutlich mehr als Frauen. Die Produkte kosten durchschnittlich um 3,70 Euro mehr.

Stefan Kukacka, Sprecher von „Kosmetik transparent" erklärt das Preisgefälle im Bereich der Kosmetik und Körperpflege im Gespräch mit dem Kurier damit, dass die Forschung für die Damenwelt aufwendiger sei und andere Inhaltsstoffe verwendet würden.

(GA)