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Gericht: Becker ist bereits seit 16 Jahren in Geldnot

Heute Redaktion
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Bild: imago sportfotodienst, Photo Press Service

Diese Gerichtsunterlagen machen sprachlos. Boris Becker, der in seiner Karriere 180 Millionen Euro verdiente, ist schon seit 16 Jahren in finanzieller Not.

Das Finanz-Drama der Tennis-Legende Boris Becker – es vergeht fast kein Tag ohne Tiefschlag.

Die schlechte finanzielle Lage zeigt jetzt ein 18-seitiges Urteil des Kantonsgerichts Zug in der Schweiz. In dem Entscheid vom 26. Juni 2017 sind Darlehensverträge aufgelistet, die Boris mit seinem väterlichen Freund Hans Dieter Cleven abschloss, der ihn inzwischen auf 40 Millionen Schweizer Franken (36,4 Mio. Euro) verklagt hat.

Das Kantonsgericht wies die von Cleven eingereichte Klage gegen die Tennis-Legende ab. Grund: Das Gericht kam zum Schluss, dass "weder eine Kündigung des Darlehens noch eine Aufhebungsvereinbarung oder das Vorliegen eines sonstigen Beendigungsgrundes nachgewiesen wurde". Beckers Rückzahlung sei deshalb nicht fällig. Aber: Cleven hat die Möglichkeit, binnen 30 Tagen Berufung einzulegen. Aus dem Schneider ist Becker nicht. Das Gericht hält nämlich eindeutig fest, dass er beim Kläger mit 38 Millionen Euro in der Kreide steht.

Schulden steigen und steigen

Laut "Bild" vorliegenden Gerichtsunterlagen ist Becker seit 16 Jahren in Geldnot. Cleven gewährte dem dreifachen Wimbledonsieger erstmals im Dezember 2001 ein Darlehen in Höhe von 2,5 Millionen D-Mark (1,25 Millionen Euro). Boris vereinbarte mit dem Unternehmer einen Zinssatz in Höhe von 5 Prozent.

Die finanzielle Lage von Boris Becker, der sich 2001 von Ehefrau Babs scheiden ließ und eine Millionen-Abfindung zahlen musste, verschlechterte sich dann rasend schnell schnell weiter. Das Kantonsgericht in der Schweiz listet auf, wie hoch Becker wann bei seinem damaligen Geschäftsfreund Cleven in der Kreide stand: Ende 2003 beliefen sich die Schulden auf 6,1 Millionen Euro. Ein Jahr später waren es 8,9 Millionen, Ende 2005 13,1 Millionen Euro. Zum Jahresende 2006 schuldete Becker Hans Dieter Cleven bereits 15,8 Millionen Euro, 2007 waren es 18,2 Millionen.

Wann und wie zahlt Becker?

Im August 2008 werden die Schulden des Tennisstars mit 5,1 Millionen Schweizer Franken, 20,7 Millionen Euro und 1,7 Millionen US-Dollar beziffert. Vereinbart werden Zinssätze je nach Währung zwischen 3,5 und 5 Prozent.

Beckers Lage verschärfte sich weiter. In "von beiden Parteien unterzeichneten Gesamtübersichten" schuldete Boris seinem langjährigem Geschäftspartner Ende Dezember 2010 36,9 Millionen Schweizer Franken und zwei Jahre später 38 Millionen Schweizer Franken (34,5 Millionen Euro).

An den Mega-Schulden Becker Boris ändert das Urteil nichts. Er muss 38 Millionen Euro an Cleven zurückzahlen. Die Frage ist nur, bis wann und wie. In einem Interview mit der SZ erklärte Becker zuletzt: "Ich bin weder zahlungsunfähig noch pleite. Ich komme allen meinen Verpflichtungen gegenüber meinen Mitarbeitern und sonstigen monatlichen Ausgaben nach."

(Heute Sport)