Genuss

Giftig! Dieses Gemüse solltest du keinesfalls roh essen

Die meisten Obst- und Gemüsesorten sind gesund. Doch manche Vitaminspender können auch giftig sein – wenn sie ungekocht verzehrt werden.

Christine Scharfetter
Teilen
Gemüse ist nicht immer gesund.
Gemüse ist nicht immer gesund.
Getty Images/iStockphoto

Gemüse ist gesund, möchte man zumindest meinen. Tatsächlich können gewisse Gemüsesorten allerdings zu unangenehmen Gesundheitsproblemen führen - zumindest, im rohen Zustand. Im schlimmsten Fall wirken diese Giftstoffe sogar tödlich. Aber keine Sorge, das Gift kann ganz einfach unschädlich gemacht werden. Das meiste Gemüse muss dazu lediglich erhitzt werden.

Ob es dazu nun in den Kochtopf, in die Pfanne, den Ofen oder auf den Grille kommt, ist vollkommen egal und vor allem eines: Geschmacksache. 

Wir verraten dir, welche sieben Gemüsesorten du auf keinen Fall roh verzehren solltest und wie du das Gift unschädlich machen kannst:

1
Zucchini aus dem eigenen Garten

Richtig! Dies gilt nur für Zucchini, die selbst angebaut wurden. Diese können nämlich Bitterstoffe (Cucurbitacine) bilden, die Übelkeit, Durchfall, starke Magenschmerzen und lebensgefährliche Darmschäden auslösen können. Gekaufte Zucchini enthalten diese Bitterstoffe jedoch nicht, das sie weggezüchtet wurden. Wichtig: Schmeckt die Zucchini bitter, sollten sie sofort entsorgt werden, denn auch gekocht, verliert diese Gemüse seine Giftigkeit nicht.

2
Melanzani

Das violette Nachschattengewächs schmeckt roh nicht nur ungenießbar, es ist es auch. Schuld daran ist der giftige Bitterstoff Solanin, der durch das Erhitzen unschädlich gemacht wird.

3
Hülsenfrüchte

Kichererbsen, Fisolen und Bohnen enthalten nicht nur viele Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch das Gift Phasin. Wer Hülsenfrüchte roh isst, muss mit Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost und Krämpfen rechnen. Erst durch mindesten 15-minütiges Kochen wird das Gift zerstört. Schon eine Handvoll roher Bohnen oder Kichererbsen kann einen Erwachsenen vergiften. Normale Erbsen bilden eine Ausnahme. Sie enthalten wenig bis gar kein Phasin und müssen nur wenige Minuten gegart werden.

4
Rhabarber

Rhabarber enthält Oxalsäure, die in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen kann. Vor allem bei Menschen mit Gicht, Rheuma oder Nierenprobleme kann Rhabarber die Beschwerden verstärken. Eine zu große Menge Oxalsäure kann sogar zu Nierenversagen führen. Gut zu wissen: Je später im Jahr der Rhabarber geerntet wird, desto mehr Oxalsäure enthält er. Und desto giftiger ist er für vorerkrankte Menschen. In den Blättern steckt mehr Oxalsäure als in den Stangen, weshalb dise unbedingt entfernt werden sollten.

5
Holunderbeeren

Aus den weißen Holunder-Blüten kann zwar ein herrlicher Sirup gewonnen werden, die roten Beeren sind frisch vom Strauch  hingegen giftig und führen zu Bauchweh und Erbrechen. Sie enthalten das giftige Sambunigrin, das erst durch Kochen bei 100 Grad zerstört wird. Unreife Beeren enthalten noch mehr von der gefährlichen Substanz und sollten am Busch bleiben.

6
Pilze

Zwar sind Champignons und Shiitake auch roh verzehrbar, wilde Pilze hingegen können ungekocht für böse Vergiftungen sorgen. Dazu zählen der Hexenröhrling, der Maronenpilz, der Perlpilz, Rotkappen Morcheln, der Milchbratling und der Hallimasch.

7
Erdäpfel

Beim Erdapfel sitzen in der Schale nicht die Vitamine, sondern giftige Alkaloide namens Solanin und Chaconin. Diese Bitterstoffe können zu Brechreiz, Durchfall und Bauchschmerzen führen. Stark ausgetrieben Erdäpfel oder Knollen mit grünen Stellen sollten deshalb besser nicht mehr gekocht werden. Wenn die Keime erst bis zu einem Zentimeter lang sind und großzügig herausgeschnitten werden, können die Kartoffeln noch verzehrt werden. Zwar verfliegen die Bitterstoffe durch das Kochen zum Großteil, Experten raten jedoch trotzdem vor allem bei Kindern und Schwangeren vom Verzehr der Schale ab. 

Die Süßkartoffeln kann hingegen ohne Probleme roh verzehren, da diese nicht mit der Kartoffel verwandt sind.