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Glatzen-Träger haben höheres Corona-Risiko

Männer haben ein doppelt so hohes Risiko wie Frauen, an Covid-19 zu erkranken. Warum das so ist, war bisher ein Rätsel. Doch US-Wissenschafter haben jetzt erstmals eine heiße Spur.

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Für Glatzen-Träger besteht ein höheres Risiko, an Corona zu erkranken.
Für Glatzen-Träger besteht ein höheres Risiko, an Corona zu erkranken.
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Bis jetzt vermuteten Forscher, dass die höhere Rate von Corona-Fällen bei Männer auf deren Lebensstil, Rauchen oder Unterschiede im Immunsystem zurückzuführen sind. Doch nun deutet immer mehr darauf hin, dass Androgene den Ausschlag dafür geben. Dies sind Sexualhormone, ähnlich wie Testosteron, die Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs oder in der Pubertät bei Burschen das Tieferwerden der Stimme beeinflussen.

Nun haben (noch kleine) Studien in Spanien gezeigt, dass von 122 männlichen Patienten mit Covid-19 in drei Madrider Spitälern 79 Prozent eine Glatze hatten. Eine weitere Studie in Spanien zeigte eine Rate von 71 Prozent. Androgene beschleunigen Haarausfall. Werden diese Hormone aber durch Medikamente unterdrückt, verlangsamt sich der Haarausfall merklich.

Mittel gegen Haarausfall zur Corona-Bekämpfung?

Daher wollen Forscher der Brown University (USA) nun testen, ob Mittel gegen Haarausfall auch das Coronavirus bekämpfen können. "Wir glauben, dass Androgene das Einfallstor für das Coronavirus sind, um in unsere Zellen zu gelangen", erklärte Prof. Carlos Wambier von der Universität im britischen "Daily Telegraph".

Die Unterdrückung von Androgenen wird aber auch als Mittel im Kampf gegen Prostatakrebs verwendet. Ein zweiter Versuch mit derartigen Medikamenten soll nun auch an der Universität von Los Angeles gestartet werden. Es gibt schon 200 Freiwillige.

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    Forscher in Singapur haben anhand verschiedener Studien feststellen können, dass Corona-Infizierte trotzt positiver Tests ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr ansteckend sind (Symbolbild)
    Forscher in Singapur haben anhand verschiedener Studien feststellen können, dass Corona-Infizierte trotzt positiver Tests ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr ansteckend sind (Symbolbild)
    picturedesk.com/Eyevine/Christopher Pledger