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GM droht nach 13 Toten Milliarden-Betrugs-Klage

Heute Redaktion
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Insider pfeiffen es von den Dächern: Die US-Bundesanwaltschaft will den Autoriesen General Motors wegen verbrecherischen Betrugs klagen. Strittig ist, ob die Opel-Mutter irreführende Angaben zum Problem der defekten Zündschlösser gemacht habe.

Zusätzlich dazu laufen in gleich mehreren US-Bundesstaaten Ermittlungen wegen Verletzung der Gesetze zum Verbraucherschutz.

54 Unfälle, 13 Todesopfer: GM wusste seit über 10 Jahren vom Problem

In einigen GM-Fahrzeugen sprang das Zünschloss während des Fahrens in die Aus-Position. Die Folge war, dass die Stromversorgung lahmgelegt wurde. Lenkungs- und Bremskraftunterstützung fiel weg, die Stromversorgung lag lahm, Airbags funtionierten ncht. Laut US-Behörde kam es dadurch zu 54 Unfällen und mindestens 13 Todesopfern. Der Vorwurf: GM hätte seit mehr als einem Jahrzehnt von dem Problem gewusst. Trotzdem wurde die Gefahr Kunden und Verkehrssicherheitsbehörden gegenüber heruntergespielt.

Insider rechnen mit Strafe über 1,2 Milliarden Dollar

Ein Präzedenzfall könnte das Verfahren gegen Toyota sein. Dem japanischen Unternehmen waren ebenfalls irreführende Angaben vorgeworfen worden, als das Problem unbeabsichtigter Beschleunigung bei einzelnen Fahrzeugen auftrat. Toyota zahlte in einem Vergleich schließlich 1,2 Mrd. Dollar (882,7 Mio. Euro). Im Fall von GM geht der Anwalt C. Evan Stewart allerdings davon aus, dass auf den Konzern eine höhere Strafe zukommt.

Den Insidern zufolge beschränken die Ermittler ihre Untersuchungen nicht auf die Zeit nach der GM-Insolvenz. Der Tatbestand des verbrecherischen Betrugs verschwinde nicht mit einer Firmenpleite, sagten Rechtsexperten. Ob gegen Einzelpersonen Verfahren eröffnet werden, ist bisher unklar.

Zulieferer wird nicht verklagt

Außen vor bleibt offenbar das Zulieferunternehmen Delphi Automotive, der Hersteller der GM-Zündschlösser. Weil Delphi keine öffentlichen Äußerungen zur Sicherheit des Bauteils oder der Fahrzeuge gemacht habe, lasse sich kaum der Vorwurf des verbrecherischen Betrugs erheben, sagten Insider.

APA/red.