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Goran Djuricin: So tickt der neue Rapid-Trainer

Vom Assistenten zum Chef! Goran Djuricin folgte am Sonntag Damir Canadi als Rapid-Trainer nach. "Heute" stellt die Pläne des Wieners vor.

Heute Redaktion
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Goran Djuricin leitet vorerst bis Saisonende das Rapid-Training.
Goran Djuricin leitet vorerst bis Saisonende das Rapid-Training.
Bild: Gepa Pictures/ Philipp Brem

"Hackeln, hackeln, hackeln" – dieses Motto rief Djuricin bei seiner spontan einberufenen Präsentation am Sonntag aus.

Der im November von Ex-Trainer Canadi zu Rapid geholte Ex-Kicker soll die Hütteldorfer wieder auf Vordermann bringen und das Abstiegsgespenst verjagen. Martin Bernhard, der ebenfalls von Canadi ausgesucht wurde, steht ihm dabei zur Seite. "Wir bilden ein Team, aber ich trage die Verantwortung, fälle die Entscheidungen", erklärt Djuricin die Rollenverteilung.

Sportdirektor Fredy Bickel sprach dem Duo das Vertrauen vorerst bis Saisonende aus.

"Es geht gegen den Abstieg"

"Bei uns weiß spätestens seit dem Ried-Spiel jeder, dass es gegen den Abstieg geht", analysiert Bernhard nüchtern. "Jetzt sind andere Tugenden gefragt. Wir müssen kratzen, beißen, kämpfen", betont der 45-jährige Vorarlberger, der sechs Jahre lang im Nachwuchs der Wiener Austria gearbeitet hat.

Die Stationen von Goran Djuricin

Der 1974 in Wien geborene Goran Djuricin begann seine Trainerlaufbahn 2002 im Nachwuchs von Rapid. Es folgten Stadionen bei Psching, SV Donau und Parndorf. 2008 rief der ÖFB. Als Co-Trainer von Andreas Heraf betreute er die U20 bei der WM in Kolumbien. Djuricin, der die UEFA-A-Lizenz besitzt, wechselte im Anschluss wieder in den Klubfußball und sammelte bei IC Favoriten, Mannsdorf, SV Neuaigen und beim ASK Ebreichsdorf Erfahrung. Im November 2016 holte ihn Damir Canadi zu Rapid. Am 9. April wurde Djuricin zum Chefcoach ernannt.

Auch Djuricin weiß, dass er sofort liefern muss. "Ich bin 24 Stunden am Tag für die Mannschaft da", verspricht der 42-Jährige. "In mir rattert es, ich habe mir seit gestern 17 Systeme mit 20 Spielern durch den Kopf gehen lassen."

Rückkehr zur Viererkette?

Ob Rapid unter ihm zur alten Spielform mit Vierer-Abwehrkette zurückkehrt, will Djuricin noch nicht verraten. "Das System ist nicht so wichtig. Es ist wichtig, wie man es interpretiert. Es hängt viel davon ab, welche Spieler man zur Verfügung hat. Wir denken nur noch von Match zu Match."

Für Djuricin, dessen Sohn Marco bei Ferencvaros Budapest stürmt, schließt sich mit der Berufung zum Chef-Coach ein Kreis. "Ich war hier selbst Nachwuchsspieler. Wir müssen jetzt zu den alten Tugenden zurückkehren."

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