Politik

Grasser von Ex-Mitarbeiter schwer belastet

Heute Redaktion
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Michael Ramprecht hat seinen früheren Chef, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F/V), vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss wie erwartet in der Causa Buwog schwer belastet. Er bekräftigte bei seiner Befragung am Dienstag den Vorwurf, dass der Verkauf der Bundeswohnungen 2003/2004 manipuliert worden sei. Wirkliches Neues war am Beginn von Ramprechts Einvernahme aber nicht zu hören.

Michael Ramprecht hat seinen früheren Chef, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss wie erwartet in der Causa Buwog schwer belastet. Er bekräftigte bei seiner Befragung am Dienstag den Vorwurf, dass der Verkauf der Bundeswohnungen 2003/2004 manipuliert worden sei. Wirkliches Neues war am Beginn von Ramprechts Einvernahme aber nicht zu hören.



 +++ Grasser sagt vor U-Ausschuss aus +++


Der frühere Kabinettsmitarbeiter Grassers berichtete, dass er am Beginn seiner Karriere im Ministerium eine "intensive, fast freundschaftliche Beziehung" zu Grasser gepflegt habe und diesen offenbar auch bewundert hat: "Er war mein Vorbild. (...) Bis dahin war ich der größte Grasser-Fan." Doch dann sei der Buwog-Verkauf gekommen. Dass Grasser die Entscheidung für die Investmentbank, die die Privatisierung abwickeln sollte, beeinflusst habe, sei für ihn" eine Zäsur" gewesen, so Ramprecht.

Er habe vom Buwog-Aufsichtsratspräsidenten Ernst Karl Plech den Auftrag bekommen, die Vergabekommission, die sich für CA-IB entscheiden gehabt habe, "umzudrehen". Es sei "ohne irgendein Argument" klargemacht worden, dass "der Minister Lehman will. Punkt". Dem sei er nachgekommen, weil Grasser Dinge nur einmal gesagt habe und man "alle Probleme aller Welt" habe, sich "nach einem anderen Job umschauen" könne, wenn man dem Willen des Ministers nicht gefolgt sei.

Ramprechts Familie wurde bedroht

Ramprecht bekräftigte zudem den Vorwurf, in weiterer Folge von Plech bei einem Tennisspiel zehn Mio. Schilling Schweigegeld angeboten bekommen zu haben. Daraufhin sei die Situation "eskaliert" und er habe damit gedroht, sich an die Staatsanwaltschaft zu wenden. Weil damals sowohl sein Bruder als auch seine Frau bei Plech beschäftigt waren und die beiden ihn gebeten hätten, nicht die Justiz einzuschalten, habe er aber darauf verzichtet. Außerdem habe Plech gedroht, ihn und seine Familie zu "vernichten".

Ramprecht hatte diese Vorwürfe bereits öfter erhoben - u.a. in Interviews und in einem daraufhin von Grasser angestrengten Medienprozess. Dieses Verfahren liegt allerdings bis zum Abschluss der strafrechtlichen Buwog-Ermittlungen auf Eis. Grasser soll im Anschluss an Ramprecht aussagen. Der Ex-Minister und Plech bestreiten die Vorwürfe.