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Greta braucht bei Ankunft in Madrid Polizeischutz

Die Umweltaktivistin ist in Madrid eingetroffen. Wegen des Rummels brauchte sie Begleitschutz. Am Abend zog sie dann mit Tausenden durch die Straßen.

Heute Redaktion
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Am Rande der Uno-Klimakonferenz (COP25) in Madrid sind tausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. An der Demonstration unter dem Motto "Die Welt ist angesichts der Klimakrise aufgewacht" beteiligte sich am Freitagabend auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.

Der Demonstrationszug setzte sich am Madrider Bahnhof Atocha in Bewegung. Aktivisten hielten Plakate mit Aufschriften wie "Ohne einen Planeten gibt es keine Zukunft" und "Politiker, die Erde stirbt" in die Höhe. Zu dem Protest erwartet wurde auch der bekannte spanische Schauspieler und Umweltaktivist Javier Bardem.

Greta musste im Zug warten

Thunberg war wenige Stunden vor dem Marsch anlässlich des Weltklimagipfels in Madrid eingetroffen. Dutzende Medienvertreter empfingen die 16-Jährige am Freitagmorgen am Bahnhof Chamartín im Norden Madrids. Sie hatte den Nachtzug aus Lissabon genommen, wo sie am Dienstag nach einem dreiwöchigen Segeltörn mit einem Katamaran über den Atlantik angekommen war.

Wegen des riesigen Andrangs bei ihrer Ankunft musste Thunberg eine knappe Viertelstunde in dem Zug ausharren, bevor sie begleitet von zahlreichen spanischen Sicherheitskräften aussteigen konnte. Innenminister Fernando Grande-Marlaska hatte schon vor einigen Tagen erklärt, für die Schwedin werde es Sicherheitsmaßnahmen und Polizeischutz geben, wie sie für im Zentrum der Öffentlichkeit stehende Personen üblich seien.

Kurz vor Beginn des Protests am Abend hatte die schwedische Aktivistin Thunberg die Regierungen weltweit zu mehr Tempo beim Klimaschutz aufgerufen. "Wir können es uns nicht leisten, länger zu warten", sagte die 16-Jährige bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit anderen jungen Klimaschutz-Aktivisten. "Menschen leiden oder sterben wegen der Klima-Krise", fügte Thunberg hinzu.

Mit ihren "Schulstreiks für das Klima" hat die junge Schwedin Millionen Jugendlicher weltweit zu mehr umweltpolitischem Engagement inspiriert. "Wir streiken seit mehr als einem Jahr, und es ist praktisch nichts passiert. Die Klimakrise wird von den Mächtigen noch immer ignoriert", kritisierte Thunberg in Madrid.

"Der Klimawandel betrifft uns alle, aber auch die künftigen Generationen", sagte die 16-jährige Protest-Teilnehmerin Paula Sánchez der Nachrichtenagentur AFP. "Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass die Welt ihrem Ende entgegen steuert", fügte sie hinzu.

Appelle zum raschen Umsteuern

Die COP25 war am Montag mit Appellen zum raschen und harten Umsteuern in der Klimapolitik eröffnet worden. Die Menschheit müsse wählen zwischen dem Weg der "Hoffnung" und dem der "Kapitulation" beim Klimaschutz, sagte Uno-Generalsekretär António Guterres vor Vertretern aus fast 200 Ländern.

Den Vorsitz der auf zwölf Tage angesetzten Konferenz hat Chile mit seiner Umweltministerin Carolina Schmidt. Wegen der Unruhen in Chile sprang aber Spanien kurzfristig als Gastgeberland ein.