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Greta Thunberg würde lieber in die Schule gehen

Diese Woche ist Greta Thunberg in der Schweiz beim Klimagipfel "Smile for Future". Bei ihrer ersten Pressekonferenz kommt es fast zum Eklat.

Heute Redaktion
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Diese Woche ist Greta Thunberg in der Schweiz zu Gast. Bis Freitag macht die schwedische Umweltaktivistin am Klimagipfel "Smile for Future" in Lausanne mit. Bei ihrer ersten Pressekonferenz sorgte sie zugleich für einige Überraschungen - und einen Beinahe-Eklat.

So wird die 16-Jährige gefragt, ob sie – wie andere in der Klimabewegung "Fridays For Future" – Politiker, welche der Umwelt schaden, härter bestrafen oder gar einsperren wollen würde. Die Klima-Ikone lässt sich nicht in die Falle locken und antwortet geschickt: "Nur, weil irgendjemand in der Bewegung was sagt, heißt das nicht, dass ich automatisch dahinter stehe." Und weiter: "Wir sollten Politikern nicht so viel Hass entgegenschlagen. Das System ist falsch, nicht einzelne Menschen. Natürlich haben sie aber mehr Verantwortung als andere." Touché!

Greta an Jungpopulisten: "Ich bin sehr gefährlich"

Kurz vor der Veranstaltung hat die radikale Schweizer Junge SVP vor Greta Thunberg gewarnt und sie als "gefährlich" bezeichnet. Das könne sie nicht verstehen, sagt die 16-Jährige. Sie stütze sich auf wissenschaftliche Fakten. "Ich bin sehr gefährlich", lacht Thunberg. Die Reaktion der Jungen SVP zeige aber, dass die Bewegung einen Einfluss habe und die Jungpopulisten glauben, sie zum Schweigen bringen zu müssen. (siehe auch "Heute.at": "Gutes Zeichen, wenn sich Rechte bedroht fühlen")

"Ich bin keine Anführerin oder jemand, dem man folgen sollte. Ich bin ein Mitglied der Bewegung", so Thunberg. Jedes Mitglied sei sehr wichtig. Dennoch sei es "eine Bürde. Wir würden lieber wieder in die Schule gehen. Aber die Situation erfordert unseren Einsatz. Für uns Kinder ist das aber zu viel Verantwortung. Es braucht Erwachsene, die uns helfen und uns Last abnehmen."

Pressekonferenz endet beinahe mit Eklat

Eine französischsprachige Journalistin löst gegen Ende der Pressekonferenz fast einen Eklat aus. Sie fragt Greta Thunberg, wie sie mit Wissenschaftlern umgehe, welche die Fakten der Klimaschützer nicht akzeptieren wollen. Jacques Dubochet, Nobelpreisträger und bekennender Greta-Fan, kommt der 16-Jährigen zu Hilfe: "Sie sind doch Journalistin. Wie gehen Sie denn damit um, wenn jemand Fakten nicht akzeptieren will?" Applaus im Saal.

Österreicher sammelt Unterschriften für Klimaschutz

Bevor Greta auf die Bühne darf, stellen der Oberösterreicher Thomas Eitzenberger und seine Kollegen ihre Europäische Bürgerinitiative "Actions on Climate Emergency" vor. Eine Million Unterschriften wollen sie für drastische Klimaschutzmaßnahmen sammeln – und so direkt Einfluss auf die EU-Gesetzgebung nehmen. Das Ziel: Emissionsneutralität bis 2030.

(jd)