Wirtschaft

Griechenland: Banken bleiben weiter zu

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach der Einigung in Brüssel in der Nacht auf Montag sollen noch diese Woche die Parlamente der Eurozone über das dritte Hilfspaket in Höhe von 82 bis 86 Mrd. Euro entscheiden. Aber: Die Zeit drängt, denn Griechenland geht das Geld aus. Und die Banken bleiben weiterhin geschlossen.

Nach der sollen noch diese Woche die Parlamente der Eurozone über das dritte Hilfspaket in Höhe von 82 bis 86 Mrd. Euro entscheiden. Aber: Die Zeit drängt, denn Griechenland geht das Geld aus. Und die Banken bleiben weiterhin geschlossen.
Import-Medikamente werden in Griechenland langsam knapp, manche Lebensmittel sind schon längere Zeit Mangelware, und immer weniger Bankomaten spucken Geld aus: Zwei Wochen nach Beginn der Euro- Rationierung (maximal 60 Euro pro Tag) steht die griechische Wirtschaft am Rand des Kollaps. Zahlreiche Firmen mussten aufgrund fehlender Rohstoffe bereits die Produktion stoppen, der Handel beklagt Umsatzeinbrüche von 70 Prozent. Waren können nicht geliefert werden, weil der Transport nicht finanziert wird, viele Güter verderben. Wo möglich, steigen Griechen auf Tauschgeschäfte um.

Banken noch bis einschließlich Mittwoch zu

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Montag Nachmittag beschlossen, die ELA-Notkredite für die griechischen Banken weiterlaufen zu lassen. Die Obergrenze wird allerdings nicht aufgestockt. Die griechische Regierung hatte auf eine Erhöhung um zwei Milliarden Euro gehofft. Nun wird erwartet, dass die seit Ende Juni geltenden Kapitalverkehrskontrollen verschärft werden.

Die griechischen Banken bleiben offenbar bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Nach dieser erneuten Verlängerung soll die Lage am Mittwoch geprüft werden, erklärte ein Banker der Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, am Donnerstag wieder den regulären Betrieb aufzunehmen. Konkret will sich das Finanzministerium im Laufe des Nachmittags dazu äußern.

Geld reicht nicht aus

Beim Sondertreffen des Vize-Finanzministers Dimitris Mardas mit griechischen Bankvertretern im Obersten Rechnungshof von Athen haben die Kreditinstitute ihre Sorgen geäußert. Demnach reiche das Geld nicht für alle Bankautomaten aus. Die griechischen Banken sind seit 29. Juni geschlossen. Ein großes Problem haben übrigens britische Urlauber, die sich in Griechenland aufhalten: Sie haben zwar Bargeld dabei, doch können sie ihre Pfund nirgendwo in Euro umtauschen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Druck auf Griechenland aufrecht. Die Höchstgrenze für ELA-Notkredite (90 Mrd.), ohne die die Banken schon längst nicht mehr liquide wären, sei nicht verändert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Ein neues Hilfsprogramm muss bis spätestens 20. Juli auf den Weg gebracht sein. Insgesamt wird der Finanzierungsbedarf auf 82 bis 86 Milliarden Euro geschätzt.