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Großbrand in D: War es ein Anschlag?

Heute Redaktion
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Angesichts rechtsextremistischer Anschläge in Deutschland in der Vergangenheit hält die Türkei nach den Worten ihres Staatspräsidenten Abdullah Gül bei der Brandkatastrophe von Backnang auch einen politischen Hintergrund für möglich. Wegen fremdenfeindlicher Brandanschläge in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren "ziehen wir alle Möglichkeiten in Betracht", sagte Gül nach türkischen Medienberichten vom Montag während eines Besuches in Schweden. Derzeit gebe es aber noch nichts Abschließendes über die Ursache des Feuers, das sieben türkische Kinder und ihre Mutter tötete.

Angesichts rechtsextremistischer Anschläge in Deutschland in der Vergangenheit hält die Türkei nach den Worten ihres Staatspräsidenten Abdullah Gül bei der Brandkatastrophe von Backnang auch einen politischen Hintergrund für möglich. Wegen fremdenfeindlicher Brandanschläge in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren "ziehen wir alle Möglichkeiten in Betracht", sagte Gül nach türkischen Medienberichten vom Montag während eines Besuches in Schweden. Derzeit gebe es aber noch nichts Abschließendes über die Ursache des Feuers, das sieben türkische Kinder und ihre Mutter tötete.

Auch das türkische Außenamt erklärte, Ankara erwarte von den deutschen Behörden, dass sie "ernsthaft" in alle Richtungen ermittelten. Das gelte auch nach ersten Angaben der deutschen Polizei, wonach es in Backnang keine Hinweise auf einen Anschlag gebe. In der türkischen Presse wurde am Montag sowohl über einen Anschlag als auch über einen Unfall als Auslöser des Feuers spekuliert.

Bei rechtsextremen Anschlägen auf von Türken bewohnte Häuser in Mölln und Solingen waren 1992 und 1993 insgesamt acht Menschen getötet worden. Auch nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen, bei der im Jahr 2008 neun Türken starben, wurden in der Türkei Vorwürfe laut, das Feuer sei von Neonazis gelegt worden. Die Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle NSU, der acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Bürger sowie eine Polizistin zum Opfer gefallen waren, hatte in der Türkei die Sorge um fremdenfeindliche Tendenzen in Deutschland weiter verstärkt.

Am Montag haben Ermittler ihre Suche am Brandort nach der Unglücksursache fortgesetzt. Schon am Sonntag hätten die Kriminaltechniker der Waiblinger Polizei erste Vorbereitungen für ihre Ermittlungen in dem Haus getroffen.

Die Rettungskräfte hatten die Mutter und ihre sieben Kinder zwischen sechs Monaten und 16 Jahren tot in zwei Zimmern ihrer Wohnung gefunden. Ein Elfjähriger, dessen Onkel sowie die Großmutter der Familie konnten gerettet werden. Der Bub und der Onkel sind laut Polizei wegen der dramatischen Erlebnisse noch im Krankenhaus. Sie hätten sich aber keine schwerwiegenden Brandverletzungen zugezogen.